Hotellerie

Airbnb mit neuen Massnahmen gegen Diskriminierung

Die Online-Plattform hat ein neues Konzept entworfen, um Rassismus und Diskriminierung zu bekämpfen.

Der Online-Unterkunft-Vermittler Airbnb macht ernst im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. Dies nachdem das Unternehmen immer wieder in die Schlagzeilen geriet aufgrund Vermieter, die beispielsweise farbige oder homosexuelle Mieter diskriminierten.

Ende 2015 veröffentlichten Wissenschaftler der Harvard Universität eine Studie, die besagt, dass Airbnb-Mieter mit einem afro-amerikanischen Namen öfters von Vermietern abgelehnt werden. Ebenfalls kritisiert wird das Unternehmen, weil registrierte Benutzer mit ihren Facebookprofilen oder Porträtfotos auf der Plattform erscheinen. Viele Vermieter würden damit einfach nach Sympathie entscheiden, ohne auch nur das geringste über den jeweiligen potenziellen Mieter zu wissen.

Eine Arbeitsgruppe erarbeitete nun ein 32-Seiten umfassendes Empfehlungspapier, in dem neue Massnahmen festgehalten wurden. Ab dem 1. November muss jeder Vermieter und Mieter ein „Community Commitment“ unterzeichnen. Dieses beinhaltet für jeden verbindliche Regeln, die eine Diskriminierung aufgrund Hautfarbe, Geschlecht, Religionszugehörigkeit oder sexueller Orientierung verhindern soll. Wer sich nicht an die Regeln hält, wird von der Plattform ausgeschlossen.

Ausbau des Instant Bookings

Bereits ab 1. Oktober lanciert Airbnb ein weiteres Feature: Ab dann können sich Gäste, die sich in irgendeiner Weise vom Gastgeber diskriminiert fühlen, direkt an Airbnb wenden. Das Unternehmen sucht dem betroffenen Gast dann eine alternative Unterkunft. Findet sich kein anderer Gastgeber, kann dies auch ein Hotel in einer vergleichbaren Preiskategorie sein.

Und per Januar 2017 will die Plattform ihr Instant Booking ausbauen: Bis dahin sollen über eine Million Unterkünfte direkt gebucht werden können – also ohne dass der Vermieter die Buchung erst akzeptieren muss. Pro Jahr kann der Vermieter zwar maximal drei solcher Instant-Buchungen nachträglich stornieren, muss dafür aber plausible Gründe angeben.

In naher Zukunft will Airbnb versuchen, die Prominenz der umstrittenen Profilfotos zu reduzieren. Ausserdem soll in der ersten Hälfte des kommenden Jahres ein weiteres Tool eingeführt werden: Wenn ein Vermieter eine Buchung für einen im Kalender angezeigten freien Zeitraum ablehnt, wird dieser Zeitraum automatisch vom System im Kalender geblockt und ist somit vom Vermieter nicht mehr vermittelbar.

Gastgeber und Airbnb-Mitarbeitende sollen ausserdem in Zukunft vermehrt an Anti-Diskriminierung-Seminaren teilnehmen.

(TN)