Hotellerie

Accor darbt, hat aber bereits neue Expansionsideen

Herbe Einbusse im ersten Halbjahr für den Hotelkonzern – mit einem Concierge-Service will sich Accor nun noch breiter aufstellen.

Die Terroranschläge in Frankreich und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Brasiliens haben dem Hotelkonzern Accor zugesetzt. Durch den Nachfrageeinbruch in diesen Ländern sank der operative Gewinn (Ebit) im ersten Halbjahr um fast 9 Prozent auf 239 Millionen Euro, wie Accor mitteilt. Dies war weniger als Analysten erwartet hatten. Der Nettogewinn sank sogar um knapp 19 Prozent auf 74 Millionen Euro.

Geschmälert wurden die Ergebnisse auch durch Währungseffekte, allen voran die Schwäche des Brasilianischen Reals, des Britischen Pfunds und des Australischen Dollars wirkten sich negativ aus. Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten um 4,7 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Währungsbereinigt stiegen die Erlöse hingegen um zwei Prozent.

Im Gesamtjahr peilt das Unternehmen, dem Marken wie Pullman, Mercure, Novotel und Ibis gehören, einen operativen Gewinn von 670 bis 720 Millionen Euro an. Dazu soll auch die erstmalige Konsolidierung der übernommenen Hotelgruppe Fairmont Raffles Hotels International (FRHI) beitragen.

Vom Hotel- zum Reisekonzern

Dass sich Accorhotels nicht mehr nur auf reine Hoteldienstleistungen fokussieren will, hat der Konzern im Frühling bereits bewiesen und mit Onefinestay einen Airbnb-Konkurrenten übernommen, um bei der Online-Vermittlung von Unterkünften mit dabei zu sein. Mit weiteren Akquisitionen wie Wipolo (Entwickler von mobilen Applikationen) und den weiteren Luxuswohnungs-Vermittlern Oasis Collection und Squarebreak entwickelt sich Accor von einem Hotel- zu einem Reisekonzern.

Jetzt plant Accor die Übernahme des Concierge-Services John Paul. 80 Prozent des Unternehmen stehen zu Verkauf, die verbleibenden Anteile sollen bei Gründer David Amsellem verbleiben.

2007 wurde John Paul in Paris gegründet und entwickelte sich durch den Zusammenschluss mit LesConcierges im Jahr 2015 zu einem der weltweiten Marktführer in dieser Sparte – mit weltweit gegen 1000 Angestellten. Die Concierge-Dienstleistungen werden rund um die Uhr angeboten und sollen höchsten Ansprüchen genügen. Sebastien Bazin, Chairman & CEO AccorHotels, sagt zur geplanten Übernahme „Der Kauf von John Paul erlaubt es uns, die globale Strategie zur Verbesserung des Gästeerlebnisses noch schneller umzusetzen.“

(AWP/TN)