Hotellerie

In Quartalszahlen denken müssen will Airbnb-Mitgründer Nathan Blecharczyk nicht.

Airbnb: Schon über 100 Millionen Übernachtungen

Ein Börsengang ist beim Wohnungsvermittler trotz des anhaltenden Erfolges nicht geplant.

Airbnb ist seit 2008 auf dem Markt und wächst seitdem rasant. Mit über 2,3 Millionen Zimmerangeboten ist die Online-Plattform stärker als die drei grossen Hotelketten Hilton, Marriott, und InterContinental zusammen. Diese Woche wurde ein neuer Meilenstein erreicht: Airbnb vermittelte die 100millionste Übernachtung.

Das schnell wachsende Online-Unternehmen sieht sich immer wieder mit dem Vorwurf der unfairen Konkurrenz gegenüber Hotels konfrontiert. Dies, weil für die Vermietungen von Privatperson an Privatperson keine Steuern gezahlt werden würden. Die Gründer von Airbnb betonen, dass das Unternehmen inzwischen in zahlreichen Städten eine Bettensteuer erheben würde. Ausserdem sei ein gutes Verhältnis mit den Städten für den Unterkunftsvermittler sehr wichtig. 

Aber auch mit Problemen völlig anderer Art hat das Unternehmen zu kämpfen: Eine Studie der Harvard Universität zeigt auf, dass in den Jahren 2014 und 2015 farbige Unterkunftsvermittler weniger Umsatz machten als weisse. Ausserdem wurde schwarzen Usern teils der Aufenthalt in einer Unterkunft aufgrund der Hautfarbe untersagt. Einige betroffene Nutzer begannen in den sozialen Median unter dem Hashtag #Airbnbwhileblack ihre Erlebnisse zu posten. Airbnb bedauert die Vorkommnisse, betont aber, dass man nicht jeden Vermieter in dieser Hinsicht überprüfen könne, aber bestrebt sei, die Plattform so zu führen, dass sich jeder willkommen fühle.

Obschon das einstige Startup mit 30 Milliarden Dollar bewertet wird – und damit um 30 Prozent höher als die weltweit grösste Hotelkette Hilton und achtmal höher als der Konkurrent HomeAway, der letztes Jahr für 3,9 Milliarden Dollar von Expedia gekauft wurde – will es vorläufig nicht an die Börse. Denn in Quartalszahlen zu denken, wäre eine zusätzliche Belastung und der Börsengang sei nicht das Ziel, sondern Mittel zum Zweck, wie Mitgründer Nathan Blecharczyk gegenüber Medien sagte.

(TN)