Hotellerie

Seco-Direktorin Helene Budliger Artieda freut sich über die starke Rückkehr des Schweizer Tourismus. Bilder: TN

Hotellerie erhält Rückenwind vom Seco

Am 3. Hospitality Summit in Zürich-Oerlikon ist von der Monumentalkrise nicht mehr viel zu spüren – dafür ist viel Aufbruchstimmung auszumachen. Christian Eckert wurde zum «Hotelier des Jahres 2023» gewählt.

Nein, vergessen ist sie nicht, die Monumentalkrise des Jahres 2020 und des Folgejahres. Im ersten Coronajahr 2020 brachen die Logiernächte in der Schweiz um 40 Prozent (oder 27 Millionen Übernachtungen) ein, 2021 um 33 Prozent verglichen mit 2019. 2022 zog schon wieder Normalität ein, bei einem Minus von nur noch 3 Prozent.

Am 3. Hospitality Summit in Zürich- Oerlikon vom 14. und 15. Juni 2023 ist zwar noch von den vielen Baustellen die Rede, etwa vom Fachkräftemangel, der Fokus liegt indes auf den Megatrends und der kommenden Entwicklung. Und die präsentiert sich überraschend gut, verglichen mit der Stimmungslage noch vor einem Jahr.

Rund 1300 Fachleute aus der Beherbergungsbranche sind am Hospitality Summit 2023 an den beiden Tagen zugegen. Zur Eröffnung sprach der Präsident und Gastgeber der Veranstaltung, Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig, von den Megatrends, die sich abzeichnen: steigende Globalisierung, digitale Vernetzung und Nachhaltigkeit. Es gelte am Summit konkrete Ideen zu vertiefen und neue Beziehungen und Freunschaften zu knüpfen.

Hotellerie-Präsident Andreas Züllig begrüsst die Gäste des Hospitality Summit in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon.

Vor einem Jahr übernahm Helene Budliger Artieda von Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch die Leitung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco). Und bei ihrer gestrigen Summit-Rede war den Gästen der in den Vorjahren gebeutelten Hotellerie schnell klar: mit einer helfenden Hand aus Bern darf die Branche auch in Zukunft rechnen. Die Rahmenbedingungen seien aktuell sehr gut, sagte Budliger Artieda: «Die asiatischen Gäste melden sich wieder zurück, das Vorkrisenniveau im Schweizer Tourismus ist bald schon wieder erreicht.» Erfreulich sei auch die Rückkehr der europäischen Gäste.

«Die Tourismuspolitik des Bundes ist gut aufgestellt», sagte die Staatsekretärin und sie sei optimistisch, dass die Weiterentwicklung der Investitionsförderung und des Recovery-Progamms für die Jahre 2024 bis 2027 vom Parlament gutgeheissen werde. Die Gelder seien zwar noch nicht im Trockenen, doch die Branche habe ausgezeichnete Überzeugungsarbeit im Parlament geleistet. Und im Parlament sei eine grosse Bereitschaft auszumachen, den Tourismus weiterhin zu fördern.

Positive Vibes waren auch bei der Rede von Volkswirtschaftsprofessor Aymo Brunetti auszumachen. Nach dem Schock der Pandemie habe die Schweiz schnell wieder zu einem Wachstum gefunden. Insgesamt läge die Schweizer Wirtschaft über dem Vorkrisen-Niveau, was vor zwei Jahren niemand für mögliche gehalten hätte. Auf die Frage, was die Schweiz denn so widerstandsfähig mache, sagte Brunetti: «Dank einer Reihe von Reformen in den 90er-Jahren kann die Schweiz auf gute Rahmenbedingungen zählen. Ein gutes Ausbildungsniveau, flexible Arbeitsbedingungen, eine funktionierende Infrastruktur und eine stabile Währung machen das Gesamtpaket aus, das die Schweiz gegenüber unterschiedlichen Schocks widerstandsfähig macht».

Christian Eckert, Hotelier des Jahres

Am Ende der ersten ereignisreichen Tages in der Halle 550 in Oerlikon begaben sich die Gäste ins Plenum für die Verleihung des Awards «Hotelier des Jahres». Christian Eckert, seit 2017 Managing Director des Hotel The Omnia Mountain Resort in Zermatt, ist «Hotelier des Jahres 2023». Den Ausschlag gaben die «offensichtlichen Managementfähigkeiten», die Online-Reputation, die Innovationsfähigkeit sowie der herausragende wirtschaftliche Erfolg. Rund 750 Hoteliers und Branchen-Insider wohnten der Award-Gala bei.

Hotelier des Jahres 2023: Christian Eckert, Managing Director des Hotels The Omnia Mountain Resort in Zermatt.

Heute Donnerstag geht der Schweizer Beherbergungskongresses unter dem diesjährigen Motto «Gemeinsam die Zukunft gestalten» weiter. Neben dem Wissenstransfer und den Experten-Inputs steht den Hotelièren und Hoteliers auch die Netzwerkarena zum Austausch und zur Inspiration zur Verfügung. Dort präsentieren auf 4500 Quadratmetern rund 90 Partner ihre Ideen, Konzepte und brancherelevante Lösungen.

Neu gibt es am zweiten Kongresstag - ergänzend zum regulären Programm – Inputs für das operative Management. Referenten wie Thomas Zurbuchen, Schweizerisch-US-Amerikanischer Astrophysiker, Thomas Mack, Managing Partner Europa-Park Erlebnis-Resort oder Dr. Steffi Burkhart, Expertin New Work, Gen Y & Z, Changemanagement, sorgen am Anlass für Wissenstransfer und zeigen Chancen und Lösungen für die Branche auf.

(GWA)