Hotellerie

Zwischen Schwarzwald, Schweiz und Bodensee liegt der Öschberghof. Bilder: HO

Wellness-Tempel auf der grünen Wiese

Silvia Schaub

Der Öschberghof in Donaueschingen bietet nicht nur drei Golfplätze, sondern auch Wellness auf höchstem Niveau.

Zügigen Schrittes zieht Spa- und Gym-Managerin Ayleen Fossé an all den SUVs und E-Autos vorbei, die vor dem Öschberghof parkieren, und verspricht uns, sie habe nur eine kleine Erkundungsrunde eingeplant. Nach knapp einer Stunde – mit etlichen Zwischenhalten auf dem Trimm-Dich-Pfad – haben wir gerade mal die Hälfte des Resorts umrundet.

Grosszügigkeit ist im Öschberghof keine Plattitüde. Das 5-Sterne-Superior-Resort mit Haupthaus und diversen Nebengebäuden thront in der sanften Hügellandschaft unweit von Donaueschingen. Es gibt hier von allem etwas mehr. Also nicht nur einen Golfplatz, sondern gleich drei – zwei mit 18 Loch, einer mit 9 Loch. Und das auf 200 Hektaren, inkl. Driving Range und Golf Academy, Golfclub.

Auch der Spa setzt mit 5500 Quadratmetern die Latte hoch. Vier verschiedene Entspannungszonen – von Energy, Relax über Harmony bis Asia – mit Saunen und Bädern sowie Anwendungen vom Wimpernlifting bis zur Golfmassage buhlen um die Gäste.

Die Golfanlage erstreckt sich auf 200 Hektaren inklusive Driving Range.

Schon im Entrée wird man grosszügig empfangen: Über dem acht Meter hohen, offen Dachstuhl der Lobby schweben Schwärme von Lichterkugeln, darunter sind lockere Sitz-Landschaften gruppiert. Dichtestress empfinden wir keinen, auch wenn bei unserem Besuch alle der 127 geräumigen Zimmer und Suiten besetzt sind.

Lobby mit offenem Dachstuhl und lockerer Sitz-Landschaft.

Das Resort ist in gut 70 Minuten ab Zürich erreichbar. Kein Wunder hört man unter den Gästen auch Schweizerdeutsch. Schliesslich lässt sich im Resort gut verweilen, zumal bei unserem Besuch gerade Selfcare Vital Season im Hotel angesagt ist. Und so startet man schon zum Frühstück mit einem Müsli-Buffet ins ganzheitliche Gesundheitsprogramm. Das Konzept bezieht fast alle Bereiche des preisgekrönten Resorts mit ein, von den verschiedenen Küchen über Spa, Golf bis zum Gym.

Apropos Küche: Neben Golf und Spa wird auch die Kulinarik grossgeschrieben. Vier Restaurants mit unterschiedlichen Konzepten verwöhnen die Gäste. Im «Hexenweiher» speist man italienisch, in der «Öventhütte» gibt es alpenländische Gerichte, im gemütlichen «Esszimmer» wird kulinarische Vielfalt versprochen. Im Gourmet-Restaurant «Ösch Noir» regiert mit Manuel Ulrich ein junger Chefkoch. Er begeistert Gäste wie Kritiker mit seiner kreativen Küche. Eben hat er sich den zweiten Michelin-Stern erkocht.

Früher mal Aldi-Filiale 53

Auch für kulturellen Genuss wird im Öschberghof gesorgt. Für die Konzertreihe «Öschberghof Klassik» konnte man den international gefragten Pianisten Haiou Zhang als Musikdirektor gewinnen. Regelmässig werden Konzerte mit hochrangigen Künstlern durchgeführt.

Irgendwie überrascht es, so viel Grosszügigkeit an Raum und Service zu erhalten, wenn man weiss, dass der Gründer dieser Adresse Karl Albrecht hiess. Noch heute gehört der Öschberghof der Familie, die weniger für Luxushotellerie bekannt ist, sondern für die Supermarktkette Aldi steht. Nach der Eröffnung des Hauses Mitte der 70er Jahre wurde das Hotel gerne auch als «Filiale 53» bezeichnet.

Von dieser Discounter-Kultur ist hingegen nichts zu spüren. 2019 wurde das Resort für 55 Millionen Euro renoviert und erweitert. Nur ein Relikt aus Karl Albrechts Zeiten gibt es noch: Der Indoor-Pool misst genau 24,5 Meter. Ab 25 Metern müsste man einen Bademeister anstellen. Das wollte sich der Aldi-Süd-Gründer sparen.

Stimmungsvoller Morgen im Öschberghof.