Hotellerie

Booking ist nicht einverstanden mit dem Verbot der Paritätsklauseln. Bild: TN

Booking ist not amused

Die Preisparitätsklauseln sind gefallen. Schweizer Hotels sind jetzt frei in der Preisgestaltung. Dies führe zu höheren Preisen für Reisende, entgegnet Booking und fürchtet um eine Beeinträchtigung des Wettbewerbs.

Bisher hat Booking.com Schweizer Hotels bekanntlich dazu gezwungen, die Preise auf der eigenen Hotel-Webseite nicht tiefer auszuschreiben als jene auf dem Booking-Portal. Diese Preisparitätsklausel ist seit gestern vom Tisch. Der Ständerat hat sich deutlich für ein Verbot sämtlicher Paritätsklauseln ausgesprochen. Das Verbot wird nun in einem neuen Artikel im Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verankert.

Nachbarländer wie Frankreich, Italien und Österreich kennen bereits ein gesetzliches Verbot aller Paritätsklauseln. Wie die Erfahrung dieser Länder zeigt, profitieren davon vor allem die Gäste: sie erhalten mehr Auswahl, bessere Preise, den vollen Service und einen direkten Kontakt zu ihren Gastgebern.

Dieser Meinung ist Booking überhaupt nicht. In einem Statement an Travelnews äussert sich das weltweit führende Portal so: «Über den gestrigen Entscheid sind wir enttäuscht. Wir sind der festen Überzeugung, dass sogenannte enge Paritätsklauseln fair sind, die Preise für die Verbraucher wettbewerbsfähig halten und für Reisende, Unterkunftsanbieter und Online-Reiseplattformen gleichermassen von Vorteil sind. Wir sind jedoch der Meinung, dass die Entscheidung zu höheren Preisen für Reisende führen und den Wettbewerbsprozess beeinträchtigen könnte, was sich negativ auf die gesamte Tourismusbranche auswirken würde. Diese ist mehr denn je auf gleiche Wettbewerbsbedingungen angewiesen, da wir alle daran arbeiten, uns von den Auswirkungen von Covid zu erholen. Wir engagieren uns weiterhin für die Zusammenarbeit mit unseren Unterkunftspartnern in der Schweiz und für Themen, die unsere Branche betreffen, wie Nachhaltigkeit im Reiseverkehr und den Klimawandel.»

(TN)