Hotellerie

Inbegriff von Eleganz: Das Royal Mansour in Marrakech. Bild: Royal Mansour

De Luxe Wenn Hotellerie und Kultur miteinander verschmelzen

Das Royal Mansour in Marrakech gilt als eines der besten Hotels der Welt. Das liegt auch daran, dass das Hotel seit Anbeginn auf kulturelle Authentizität gesetzt hat. Ein Augenschein.

Mit einer durchschnittlichen Besucherzahl von 12 Millionen pro Jahr ist Marokko das am zweithäufigsten besuchte Land auf dem afrikanischen Kontinent, nach Ägypten. Marokkos kulturelles und historisches Erbe macht seine Städte zu den beliebtesten Reisezielen weltweit. Insbesondere die Stadt Marrakesch hat längst den Ruf eines Weltklasse-Reiseziels erworben. Und in Weltklasse-Reisezielen findet man auch Weltklasse-Hotels.

Die Stadt beherbergt denn auch eines der besten Luxusresorts der Welt, das Royal Mansour Hotel, welches im Jahr 2021 beim renommierten Villégiature Award zum besten Hotel der Welt gekürt wurde. Natürlich sind solche Auszeichnung gewissermassen willkürlich: Geschmäcker sind verschieden, sowohl hinsichtlich der Architektur als auch des Service oder der Umgebung eines Hotels. Doch das Royal Mansour hat etwas verinnerlicht, was nur wenige andere Hotels bieten können: Es ist eine Art «Ambassador von Marokko», also ein Ort, in welchem die Quintessenz eines Landes überall spürbar ist, von der Architektur und den Farben über das Essen bis hinunter ins kleinste Detail beim Service und der Gastfreundschaft.

Und genau darauf hinaus hat das Royal Mansour von Beginn weg abgezielt. Es wurde 2010, nach dreijähriger Bauzeit, eröffnet. Es war vom marokkanischen König höchstpersönlich als «Vorzeigeobjekt» für die besten marokkanischen Produkte beauftragt worden. Es gab dafür kein Budget, sondern nur den königlichen Auftrag, alles nach den höchstmöglichen Standards zu bauen. Sprich: Die Vorzüge des Landes sollten sich im Hotel manifestieren, dieses sollte die kulturelle Leistung des Landes quasi dokumentieren.

Rund 1500 Kunsthandwerker aus dem ganzen Land arbeiteten an dem Projekt. Heute findet man im Hotel geschnitztes Zedernholz, komplizierte Stuckarbeiten, geschliffene Bronze- und Silbermöbel, alles akribisch gefertigt und harmonisch ins Ganze eingefügt. Und das Beste ist, dass es nicht ein Museum ist, sondern ein Hotel, in welchem man die Handwerksarbeiten berühren, gewissermassen erleben kann, das also die Sinne anspricht. Das gilt auch für die Küche, in welcher täglich das Baste aus der marokkanischen Küche zubereitet wird, was für Auge, Nase und Zunge ein Schmaus ist.

Bindung des Gastes an das Hotel und an das Land

Generaldirektor Jean-Claude Messant, früher in den Luxushotels Hôtel de Crillon in Paris sowie im Hôtel Métropole Monte-Carlo tätig war, erklärt, dass alle Elemente im Hotel zusammenspielen, farblich wie auch akustisch. Fliessendes Wasser aus kleinen Brunnen, der herrliche Duft eines frischen Tajine in der Luft, rote und grüne Wände (das erinnert an die marokkanische Flagge) und arabische Schriftzeichen, die zwischen Sonnenstrahlen und Schattenwürfen hinter maurischen Fenstern durchragen: So macht man in bestem Sinne Werbung für ein ganzes Land, in einem einzigen Hotel. Es trägt zum Gesamterlebnis Marokko bei und ist Stellvertreter der Nationalen Kultur - und nicht einfach ein schnödes Luxushotel.

Das schafft tiefe emotionale Bindungen zwischen dem Gast und dem Land - und natürlich auch dem Hotel selbst.

Luxus in Marokko? Ja, aber eben auch Luxus aus Marokko! Das Royal Mansour ist nicht nur ein Luxushotel, sondern ein Botschafter seines Landes. Bild: Royal Mansour

(JCR)