Hotellerie

Die Corniche von Doha: Im kleinen Golfstaat ist, nicht zuletzt wegen der bevorstehenden Fussball-WM, ist Hotelsektor einiges los. Bild: AdobeStock

Robuste Hotellerie-Entwicklung in Nahost

Katar und Saudi-Arabien geben hinsichtlich dem Ausbau der touristischen Infrastruktur den Takt vor. Aber auch andernorts wird im Boom-Gebiet Nahost zugelegt, wie eine Studie zeigt.

Es gibt Länder oder gar Weltregionen, an denen die Pandemie vermeintlich fast spurlos vorbeigegangen ist. Oder zumindest nicht zu einem Rückgang oder gar Stopp der Investitionen geführt hat. Paradebeispiel ist hierfür die Golfregion, welche sich vergleichsweise gut geschlagen hat. Allen voran Saudi-Arabien, Katar, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), wo nach wie vor in grossem Umfang neue Hotels an erstklassigen Standorten gebaut werden.

Laut einer neuen Studie, welche von den Messeveranstaltern des Arabian Travel Market (ATM) in Auftrag gegeben und Ende 2021 von der Hotelmarktforschungs- und Benchmarking-Firma STR durchgeführt wurde, erweitern beispielsweise Mekka (Saudi-Arabien) und Doha (Katar) ihren Hotelzimmerbestand in naher Zukunft um satte 76 Prozent. Dahinter folgen Riad und Medina (Saudi-Arabien) sowie Muskat (Oman) mit einem Ausbau von respektive 66 Prozent, 60 Prozent und 59 Prozent. Beim aktuellen Lokalmatador Dubai liegt der Zimmerzuwachs bei 26 Prozent, was den Forschern zufolge in Anbetracht der bestehenden Basis und nach Jahren kontinuierlicher Hotelentwicklung immer noch «aussergewöhnlich hoch» ist.

Unter dem Strich liegt das Wachstum im Hotelbereich in diesen Golfstaaten weit über dem weltweiten Durchschnitt. Danielle Curtis, Ausstellungsleiterin für den Nahen Osten beim ATM, erklärt in einer Mitteilung: «Während der weltweite Durchschnitt bei 12 Prozent liegt, erleben wir, dass mehrere Golf-Destinationen sechsmal so schnell wachsen.» Sie erhofft sich angesichts dieser starken Wachstumszahlen und einer globalen Lockerung der Pandemie-bedingten Reisebeschränkungen, dass der Zuspruch für die Golfstaaten allgemein und für die Live-Messe ATM im Besonderen hoch sein wird.

Angekurbelt wird die massive Expansion der Kapazitäten durch Mega-Events. Die bald zu Ende gehende Expo 2020 in Dubai war natürlich ein Katalysator für beschleunigtes Wachstum der Hotelzimmer in den Vereinigten Arabischen Emiraten - wo selbst nach dem Ende der Expo noch fast 50'000 neue Zimmer eröffnet werden sollen. Dicht dahinter folgt Doha, wo die letzten Vorbereitungen für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 getroffen werden. Doha wird zur Fussballweltmeisterschaft 2022 rund 23'000 zusätzliche Hotelzimmer schaffen und damit das wachsende Hotelportfolio des Landes langfristig ergänzen bzw. stärken.

«Während die tatsächlichen Zahlen im Vergleich zur weltweiten Hotelzimmer-Pipeline nicht besonders signifikant erscheinen mögen, ist das Wachstum über das bereits bestehende Angebot hinaus erstaunlich», ergänzt Curtis, «es unterstreicht die Strategie der Golf-Regierungen, ihre Wirtschaft weg von den Einnahmen aus dem Rohstoffgeschäft zu diversifizieren, und unterstreicht hierbei auch das Vertrauen in das Wachstum des Tourismus in der gesamten Region.»

(JCR)