Hotellerie

Traumhafte Ausblicke aus topmodernen Zimmern: Das Lux Grand Baie ist ein Gamechanger für die Hotellerie auf Mauritius. Alle Bilder: Melanie Haaß/LUX Resorts

De Luxe Ausprobiert: Das Lux Grand Baie auf Mauritius

Luxusinsider

Die Lux Collection aus Singapur ist schon seit Jahren mit mehreren Resorts auf der tropischen Insel vertreten. Jüngst wagte sich die Hotelkette an die Weiterentwicklung des Erfolgsrezepts und kam pünktlich zur Wintersaison mit einem neuen Flaggschiff namens Lux Grand Baie um die Ecke. LuxusInsider durfte das neuste Resort zum exklusiven Pre-Opening begutachten - und stiess auf edles Design und ein Gesamtkonzept für eine stylish-moderne Luxus-Zielgruppe.

Die Lage

Das Lux Grand Baie liegt im Norden der kleinen Insel Mauritius, die nur etwa so gross ist wie München. Traumhaft eingebettet in eine kleine Bucht mit feinstem weissen Sandstrand und umrandet von hübschen kleinen Privathäusern und Villen, denen man das Steuerparadies förmlich ansieht. Bei einem kleinen abendlichen Spaziergang entlang der kurzen Bucht und mit Blick auf die sehr netten Yachten begegnen mir lauter nette Anwohner und alle, wirklich alle, grüßen mich, als würde ich da hingehören.

Der Norden und die Stadt Grand Baie ist vom Airport binnen einer Autostunde erreicht und gilt als ausgewiesenes Surfrevier. In erster Linie erkennbar an den vielen Kite-Schirmen am Himmel und den chilligen Bars und Unterkünften in der Umgebung.

Auch am Strand wird man verwöhnt.

Die Ankunft

Zwei Tage vor Ankunft bekomme ich einen Pre-Welcome-Letter vom Hotel, der so locker-flockig geschrieben ist, dass die Vorfreude eh schon groß ist. Beim Betreten der gigantischen und luftigen Lobby, durch die man auf den Indischen Ozean blickt, steht mir dann der Mund offen. Zugegebenermaßen wird hier wie überall im Hotel noch an allen Ecken und Enden gewerkelt, schließlich gehöre ich ja zu den allersten Pre-Opening-Gästen. Der erste Eindruck ist trotzdem schon sehr beeindruckend, und bis zur Abreise vier Tage später hat sich richtig viel getan. Kaum noch ein Handwerker ist zu sehen, und die Interiour Designer haben mit der nach und nach eintreffenden Deko einen hervorragenden Job gemacht!

Nach aktuellen mauritischen Einreisebestimmungen muss ich bei Ankunft im Hotel und am fünften Tage einen Schnelltest machen, dafür hat das Hotel selbstredend gesorgt. Überhaupt nimmt man das Thema hier vorbildlich ernst, sämtliche Mitarbeiter tragen an allen Touchpoints Masken – auch im Freien. Jeden Morgen wird am Restauranteingang die Temperatur gemessen, und man wird immer wieder persönlich oder per Schild daran erinnert, sich die Hände zu desinfizieren.

Die Lobby des Lux Grand Baie.

Die Junior Suite

«I love it!» entschlüpft es mir doch glatt beim Rooming, denn ich darf die nächsten Nächte in einer Junior Suite residieren. Wow, das ist die Einstiegskategorie?! Super stilvoll, viel Platz, ein bisschen edle Deko. Bei einigen Dingen, wie dem Kimono-Bademantel und dem coolen Wasserkocher muss ich glatt schauen, von welcher Marke sie sind und online recherchieren, wo ich sie für zuhause her bekomme.

Die Suite ist zwar vom Farbkonzept und der grosszügigen Raumaufteilung her angenehm ruhig, aber trotzdem mit allerlei Hightech-Finessen ausgestattet. Am Licht- und Vorhangkonzept scheitere ich leider allabendlich, und am nächsten Morgen geht das lustige Spiel von vorne los. Diese beiden sind nämlich aneinander gekoppelt! Es gibt ein Bedienungspanel mit so süßen Icons wie einem Herz, einer Sonne oder Ähnlichem und Beschreibungen wie «Good Night», «Good Morning» oder «Bright as day». Wenn man eine Taste wählt, reagieren Licht und drei Vorhangtypen ­– leicht-luftiger-Vorhang, Blendvorhang und (bei deutschen Gästen sicher gern gesehen) ein Verdunklungsrollo. Irgendwie gelingt es mir während des Aufenthalts nicht ein einziges Mal, die gewünschte Kombi zwischen Lichtprogramm und Vorhangvariante hinzubekommen.

Das Schlafzimmer in der Junior Suite lässt keine Wünsche offen.

Die Junior Suiten haben eine grosszügige Raumaufteilung und bieten auf 65 Quadratmetern einen grossen Eingangsbereich mit zwei Schränken, Schminktisch mit Föhn, Minibar und ein Schlafzimmer mit Schreibtisch und drehbarem TV – wer braucht den bei der Aussicht?! – sowie ein Badezimmer mit großer gläserner Dusche und separater, freistehender Badewanne.

Auch im Badezimmer geht es direkt mit Hightech weiter. Die Dusche hat neben Wasser von oben und aus der Handbrause nämlich auch noch eine Lichtdusche, für die man die Farbe je nach gewünschter Stimmung wählen kann. Mein nächster Freude-Gluckser folgt: Endlich mal wieder eine japanische Toilette! Da merkt man dann doch den Einfluss aus Asien, genauer gesagt aus der singapurischen Zentrale von Lux Collective.

Hell und geräumig: Das Bad.

Die Zimmer-Kategorien

Aktuell sind 85 Prozent der 86 Junior Suiten beziehbar, bis März sollen alle fertig werden. Mein Buchungstipp für die Suiten, die sich über das gesamte Gebäude ziehen: Mit meiner Zimmernummer 1126 gehöre ich zu den Gewinnern, wie ich finde. Die Suiten 1025 bis 1027 liegen im Erdgeschoss, 1125 bis 1127 und 1225 bis 1227 liegen im ersten bzw. zweiten Stock eines kleinen Anbaus am Rand des Resorts und damit wesentlich näher am Strand. Morgens Vorhang aufmachen (wenn man den richtigen Knopf findet) und man hat das türkise Wasser fast direkt vor der Nase, herrlich! Im übrigen Hauptgebäude sind noch eine Wiese und ein Pool dazwischen.

Weitere buchbare Kategorien, die zum Zeitpunkt meines Aufenthalts allerdings noch eine nicht begehbare Baustelle sind: 20 Pool Residences mit je zwei Schlafzimmern auf 180 Quadratmetern und zwei Pool Penthouses mit drei Schlafzimmern auf jeweils 325 Quadratmetern mit eigenen Pools, modernen Küchen, weitläufigen Terrassen sowie Wohn- und Esszimmer. Ein privater Butler-Service gehört ebenfalls dazu. Wissen sollte man im Verkauf allerdings, dass diese Kategorien keine direkte Strandlage haben, sondern auf der anderen Seite der Strasse mit eigener Brücke liegen.

Das Design ist auch von aussen immer wieder verblüffend.

Die aktuellen Top-Villen

Highlight bei meiner Site Inspection und bereits beziehbar für Ihre Kunden: die sieben Pool Villen und die Grand Beach Villa – alle mit privatem Butler-Service. Ich darf mit einem Butler eine der Pool Villen besichtigen, die in einem eigenen Bereich liegen. Das Innendesign ist dem von Suiten und Spa sehr ähnlich: natürlich, kleine schicke Details, aber nicht überladen. Die Villen bieten bis zu vier Erwachsenen und zwei Kindern auf 204 Quadratmetern und zwei Etagen viel Platz in zwei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer, einem Küchen- und Essbereich und einem weiteren Open-Air-Raum. Hier findet sich neben dem privaten Pool eine großzügige Terrasse mit Loungeplätzen in der Sonne und im Schatten und ein weiterer grosser Esstisch – perfekt für ein Barbecue! Dafür kommt dann auch extra ein Koch samt Hightech-Grill.

Ultimativ getoppt werden die Pool Villen von einer einzelnen Grand Beach Pool Villa, im gleichen Bereich der Anlage und in erster Reihe zum Strand, mit drei Schlafzimmern auf sage und schreibe 420 Quadratmetern und exklusiv mit eigenem Chef de Maison.

So sehen die Pool Villen aus.

Das Spa

Premiere für mich und das nagelneue Resort-Spa! Ich bin der allerallererste Gast, der die Ehre hat, eine Anwendung im Spa geniessen zu dürfen. Auch hier ist man noch fleissig am Werkeln, vor allem die zugehörige Pool-Area und der Bereich mit den Saunen, Tepidarium und Hammam (Foto) sind noch nicht live. Aber ich verliebe mich schon im Changing Room erneut in die Architektin des Hauses, Kelly Hoppen. Einer Freundin, die aktuell Anregungen für Bad-Renovierungen sucht, muss ich direkt ein Bild des Fliesen-Schriftzugs «oohh la la» im Changing Room schicken.

Zwei auf den ersten Blick kritische Punkte löst man hier sehr elegant: Zum einen die Handwerker- und damit Lautstärken-Problematik während besagter Anwendung. Statt der eigentlich gebuchten einstündigen Massage bekomme ich ein Upgrade auf ein fast zweistündiges Rundum-Wohlfühl-Treatment und vergesse den schon ein wenig hörbaren Baulärm dabei ganz schnell. Zweiter Punkt: Sollten Sie sich einen Lageplan des Resorts anschauen und bei der Lage des Spa-Aussenbereichs und -Pools zucken, weil an der Strasse gelegen: Man sieht sie nicht dank hoher bepflanzter Mauer, und man hört sie nicht dank dem Rauschen der Wasserfälle.

Höchster Genuss im Spa.

Die Kulinarik

In Sachen Kulinarik bietet das Resort zwar keine unzähligen Locations, aber verschiedenste Küchen von relaxt bis Top-Niveau. Und da ich das in den wenigen Tagen gar nicht alles probieren kann, gibt es sogar eine Küchenparty: mit frischer Holzofen-Pizza, Kaviar und Schampus auf der Lieferrampe, inklusive Blick hinter die Kulissen und Storys rund ums F&B von jemandem, der es wissen muss: Walter Lanfranchi, Vice President F&B Development der Lux-Gruppe. Kann einer die Uhr anhalten bitte?

All-day-Spot ist das Beach Rouge, wie man es bereits aus anderen Lux-Häusern kennt. Am Pool gelegene Frühstücks-, Lunch- und Dinner-Location mit chilliger Musik und Menükarte, die von gesunden Bowls über Pizza und Pasta bis zum Steak reicht, wenn gewünscht auch vom Wagyu-Rind.

Luftaufnahme des Beach Rouge.

Mein Lieblingsplatz im Resort ist die Rooftop-Bar Bisou. Ist das schön! In der obersten Etage findet man hier eine Bar und ein Abend-Restaurant mit Daybeds, Liegen und einem 30-Meter langen Infinity-Pool mit wundervoller Aussicht auf die Bucht. Am Eröffnungsabend der Location, die sicher in Zukunft auch die Haute-Volée der Insel anziehen wird, werden Drinks und Finger Food gereicht, dürfen wir einer Live-Sängerin lauschen und bekommen eine Show von Tänzerinnen und Akrobaten geboten. Viel Gelegenheit, in entspannter Runde mit dem weit angereisten Top-Management von Lux Collective ins Gespräch zu kommen! Grace Lee, Vice President Public Relations, und Julian Hagger, Executive Vice President, schwärmen mir von der Vision des Lux Grand Baie, das ihren Worten nach die bisherigen Häuser noch einmal toppt, und von weiteren geplanten Projekten vor.

Blick von der Rooftop-Bar Bisou auf die Bucht von Grand Baie.

Ein Konzept, das in namhaften Restaurants von Hamburg bis Paris, von Dubai bis New York schon sehr gut funktioniert, findet jetzt auch auf Mauritius Einzug: Mit dem mega-schicken Edel-Asiaten Ai Kisu, dessen Name auf Japanisch «Flamme» bedeutet, findet ein junges und junggebliebenes, gut betuchtes Klientel nicht nur einen kulinarischen Hotspot, sondern auch gleich noch einen kleinen Nachtclub, um die Kalorien wieder abzutanzen. Schon während die Gäste hier Peking-Ente, Sushi, Dim Sum, Pflaumenwein und Champagner auf Top-Niveau bei aktuellster House-Musik genießen, zuckt das Füßchen der Fans gepflegter Partys. Wer jetzt so richtig in Stimmung gekommen ist, geht einfach durch eine Tür in den zugehörigen Nachtclub.

Top Design im mega-stylischen Asia-Restaurant Ai Kisou.

Der Service

Ein freundlicher Sommelier.

Chapeau! Zur Eröffnung schon einen derart guten Service zu präsentieren, ist eine tolle Leistung. Das Lux Grand Baie kann hier auf Mauritius aber auch aus dem Vollen schöpfen: aus der Erfahrung des gesamten anwesenden Top-Managements, den Sales- und PR-Teams aus diversen Quellmärkten, dem auf der Insel schon traditionell vorhandenen Know-how und natürlich dem Personal aus den Schwester-Resorts. Von der Boutique-Mitarbeiterin bis zum General Manager Ashish Modak bemühen sich alle, mir den anfangs benannten Kimono zum mit nach Hause nehmen zu organisieren, das Boutique-Lager gibt es leider noch nicht her. Sowohl an den Bars wie auch in den Restaurants bietet sich ein einheitliches Bild: Alle sind sehr auf zack und bieten fröhlich-entspannten Fünf-Sterne-Service.

Ein Festspiel ist das Wine Pairing mit dem französischen Sommelier (Foto). Ausgiebig getestet werden nicht nur Weißweine, Rotweine und verschiedene Champagner, sondern man lernt auch sehr unterhaltsam, was und warum man etwas dazu degustieren sollte. Kurzes Resümee: Erdbeeren zum Champagner sind ja der Klassiker, wirklich sinnvoll und in der Tat für den Gaumen viel schmackhafter werden sie aber erst mit süßem Schokoladenüberzug.

Das Lux-Universum

Lux Grand Baie ist das neueste, aber bekanntlich nicht das einzige Haus der Lux Collection auf Mauritius. Ein kurzer Blick zu den Schwestern zeigt schnell: sie sprechen unterschiedliche Zielgruppen an und sind auf der ganzen Insel verteilt.

Ebenfalls im Norden der Insel gelegen und etwa 20 Minuten Fahrt vom Lux Grand Baie schaue ich mir das familiäre Lux Grand Gaube an. Der Stil ist eher kolonial aber wundervoll hell und luftig in weiss-blau gehalten.

Das traditionelle Lux Belle Mare an der Ostküste von Mauritius kann zukünftig aus dem Erfahrungsschatz des just ernannten deutschen General Managers Gerhardt Hecker schöpfen, der extra für diese Aufgabe aus dem Ruhestand zurückgekehrt ist.

Zum Abschluss der Reise verbringe ich noch einen Tag und eine Nacht im Lux Le Morne. Das Resort, das einen sehr hohem Stammgast-Anteil hat, ist jüngst renoviert worden. Ich nächtige in einer der jetzt ganz hell gestalteten Prestige Junior Suiten (Foto). Diese Suiten-Kategorie bietet neben Terrasse mit direktem Zugang zum Strand (da hat endlich mal jemand mitgedacht, auch die Terrassentüren haben einen von außen bedienbaren Schlüsselkartenleser!) auch ein riesiges Bad mit Badewanne und einen zusätzlichen Outdoor-Duschbereich. Ebenfalls neu im Lux Le Morne ist das kulinarische Erlebnis mit Vik. Vik gehört seit vielen Jahren zum Team, aber neuerdings bekocht er die Gäste in seinem Vik's Place mit frischen, lokalen und sehr authentischen Köstlichkeiten – auch gerne mal mit selbst gefangenen Seeigeln.

Blaue Stunde am blauen Pool vor dem blauen Ozean...

Fazit

Das Lux Grand Baie hat bestes Potenzial, zu einem Game Changer für die ganze Insel zu werden. Ist Mauritius seit vielen Jahren mit zahlreichen Luxusresort gesegnet, bringt das neue Haus einen ganz neuen Schwung in diesen Teil des Indischen Ozeans und wird darüber auch ein neues Klientel für die Winterflucht anziehen. Fernab von Kolonial-Stil finden Ihre jüngeren Luxuskunden oder diejenigen, die neben gehobener Kulinarik gern auch ein bisschen niveauvolles Nachtleben geniessen, eine stylishe Location mit edler Hard- und Software. Eine tolle Chance für Reiseberater, aber auch für die Destination!

Kontakt für Reiseprofis: Jenny Canta, Head of Sales & Marketing – Germany, Austria, Switzerland, Eastern Europe & Baltics The Lux Collective

  • Autorin: Melanie Haaß (Luxusinsider)
Autorin Melanie Haaß im Garten des Lux Grand Baie.