Hotellerie

Die Ups and Downs in der Hotellerie

Jahresrückblick 2021, 4. Teil – Hotellerie: Trotz grosser Schwierigkeiten im zweiten Pandemiejahr, insbesondere in der Stadthotellerie, kam es zu wenigen Hotelschliessungen; dafür zu einigen Umnutzungen und überraschend vielen Neueröffnungen.

Für die nationale und internationale Hotellerie, zumindest was die Städte betrifft, geht das Jahr 2021 wie schon das Vorjahr als Jahr der rekdortiefen Auslastungen in die Geschichtsbücher ein. Einige Häuser haben das Jahr nicht überlebt. Das Swissôtel in Oerlikon wurde zum Corona-Opfer und 270 Angestellte verloren ihren Job. Nach der Insolvenz-Anmeldung plant die Credit Suisse, das Hotel im Jahr 2024 wiederzueröffnen. Bis dahin sollen neue Hotelzimmer in den zwölf unteren Stockwerken und 132 Privatwohnungen ab der 13. Etage entstehen.

Nach dieser kreativen Notlösung, offenbarte das Hotelleriejahr weitere Entwicklungen, etwa eine die Deborah Luetolf van Zee mitprägt. Wie wäre es mit Homeoffice in den Bergen? Das Startup Workplayz ging eine Zusammenarbeit mit 15 Schweizer Hotels ein, welche von Firmen ausgesucht und für Mitarbeitende gebucht werden können. Und wenn wir schon beim Thema Arbeit sind und die virtuelle Welt gar nicht mehr wegzudenken ist, führte Accor im April das neue All Connect-Konzept ein. In den Accor Tagungsräumen entstanden Microsoft Teams Rooms und Surface Hub 2S, die Teilnehmer vor Ort, mit denen in der Ferne verbinden.

Nach einer schwierigen Zeit kündigte das Schweizer Immobilienverwaltungsunternehmen Guestready an, mit dem jungen Start-Up Airhosted in der Schweiz durchzustarten. Somit ist klar: auch Online-Plattformen konnten der Pandemie nicht entwischen. Um Couchsurfing am Leben zu halten, musste die Übernachtungs-Plattform einen Mitglieder-Beitrag einführen. Zudem musste das Organisationsteam verkleinert werden und die Büros abgeschafft.

Weiter ging es Ende März mit guten Nachrichten. Interhome hatte erfolgreiche Wintermonate hinter sich, und zwar mit einer Zunahme von insgesamt 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und so war der Trend zu Ferien in einer Schweizer Ferienwohnung geboren. Weitere erfreulichen Nachrichten sind einige Neueröffnungen wie zum Beispiel das Hyatt Regency Zurich Airport The Circle direkt am Flughafen Zürich oder das Joyn Serviced Living mit 343 Apartments und 104 Hotelzimmern.

Die Touristen aus dem Ausland blieben aus und die Stadthotels haben darunter gelitten. Aus diesem Grund wurden immer mehr kleinere Hotels, wie zum Beispiel in der Stadt Zürich, zu Wohnungen umgenutzt. Ganz anders sah es auf den Campingplätzen aus. Nach den Lockdowns suchten die meisten wieder den Kontakt zur Natur. So boomten die Campingpätze im Mai erneut, nachdem im Jahr 2020 bereits eine Zunahme der Gäste verzeichnet wurde.

Nach einem verregneten Sommer in der Schweiz, im August, schien die Sonne rechtzeitig zur Neueröffnung der Rooftop-Bar im Prizeotel in Bern. Das Hotel selber wurde Anfang 2020 eröffnet und nach wenigen Wochen wegen Corona wieder geschlossen. Eine weitere Neueröffnung hatten die Mövenpick Hotels & Resorts zu feiern: Das Mövenpick direkt am Basler Bahnhof SBB soll mit dem luxuriösen Spa- und Fitnessbereich überzeugen. Zudem die Nachricht, das Mövenpick Resort Savognin das Portfolio als siebtes Hotel der Marke ergänzen werde.

Später im September wurde das Castello del Sole mit 33 GaultMillau-Punkten zum Schweizer Hotel des Jahres 2022 ausgezeichnet. Natürlich wurde dies gefeiert und eine Preisübergabe fand im Hotelpark statt. Auf bessere Zeiten warten ist nichts für Radisson. Die Hotelkette gab bekannt, dass 14 neue Häuser in Deutschland, Österreich und in der Schweiz bis 2024 eröffnet werden. Nach diesem Turbulenten aber doch zum Teil positiven Jahr, eröffnete zum Schluss in der Stadt Zürich ein neues luxuriöses Boutique-Hotel: Das «Neues Schloss Privat Hotel Zürich».


(AAA)