Hotellerie
De Luxe Reif für die Insel: Hotel-Inspirationen aus der Karibik
LuxusinsiderAruba: Aruba Ocean Villas
Eins gleich vorweg: Diese Anlage besticht mit einem Look, der perfekt ist für alle, die's lässig und natürlich lieben. Modernes Boho-Hippie-Flair weht durch die bastgedeckten Häuser und das von Hemingway inspirierte Restaurant. Hier bekommen Gäste an nur zehn Tischen mit den Füssen im Sand lokale Köstlichkeiten mit internationalem Twist serviert. Passend zum Stil spielt der Schutz der Natur eine grosse Rolle, auch in der Gestaltung der ursprünglich neun Strand-Unterkünfte und des einzigen Überwasserbungalows der Insel.
Kürzlich wurden zwei neue Overwater Penthouse Villen – Villa Sophia and Villa Francisca – zur Buchung ab April 2022 freigegeben. Fünf weitere sollen bis Ende 2021 fertig sein. Daneben entstehen aktuell acht Premium Garden Villas und der erste Pool der Anlage. Diese acht Einheiten bilden in Zukunft einen komplett neuen Hotelbereich inmitten von Mangroven und Palmen. Dazu sind ein weiteres Restaurant sowie die neue Lobby im Bau. Kurz: Ein spektakuläres Upgrade ist auf dem Weg, was – und das kommunizieren die Hotelbetreiber offen – in der Vergangenheit von den Gästen des Resorts nicht immer ganz unbemerkt blieb. Aktuell schreitet der Bau mit grossen Schritten voran, heisst es auf LuxusInsider-Rückfrage, so dass ein reibungsloser Betrieb im neuen Jahr gewährleistet sein soll – und Gäste die Philosphie vom Leben im Einklang mit der Natur ganz entspannt und ohne Einschränkungen geniessen können.
Antigua: Hermitage Bay
«A place to do everything – or nothing ...» – wenn das kein cooles Motto ist! Und tatsächlich punktet das Fünf-Sterne-Hideaway auf Antigua im nördlichen Teil der Kleinen Antillen mit einer Vielfalt an Aktivitäten: Wassersport, Golf, Tennis, Trips auf eine nahe gelegene Vogelinsel, dazu Kochkurse zu authentisch-antiguanischer Küche und vieles mehr. Auch das Eiland selbst bietet jede Menge Möglichkeiten für aktive Urlauber: Allein 365 (!) weisspudrige Traumstrände können sie entdecken – theoretisch an jedem Tag des Jahres einen neuen. Neben versteckten Buchten und bunt flirrenden Korallenriffen lockt auch die sehenswerte Inselhauptstadt Saint John's mit ihrem Old Court House und der anglikanischen Kathedrale.
Ausruhen, dem entspannten Beach-Life frönen oder das fantastische Panorama geniessen lässt es sich natürlich auch – in drei Unterkunfts-Kategorien: Ob Hillside Pool Suites (144 Quadratmeter), Beachfront Suites (106 Quadratmeter) oder Seaview Garden Suites (106 Quadratmeter) – alle sind so angeordnet, dass Gäste ganz unter sich entspannen und auch nachts völlig ungestört den spektakulären Sternenhimmel bestaunen können. Übrigens: Die Minibar wird täglich aufgestockt – und natürlich steht bei Ankunft Champagner bereit.
Anguilla: Malliouhana Resort
Im Jahr 1984 eröffnet, thront diese Grand Dame der Insel-Hotellerie mit ihren 63 Zimmern – darunter zehn Suiten – über der Meads Bay inmitten von mächtigen Kokospalmen und Orangenbäumen. Das Besondere: Die alte Lady überzeugt nicht nur mit ihrer luftig-lichtdurchfluteten Bauweise, die Ausblicke auf Wellen, Weite und Sonnenuntergänge möglich macht. Sie hat sich auch fit gehalten – und punktet jetzt mit exklusiven Aktivitäten und familienfreundlichen Angeboten. Eine spezielle SUP-Tour etwa schaukelt sanft – wie der Name schon sagt: «Guided by the Light» – bei Mondschein übers Meer und bietet durch das illuminierte Board immer neue Perspektiven auf die so beleuchtete Unterwasserwelt. Auch spannend: Ein Ausritt, der nicht nur am Strand entlangführt, sondern hoch zu Ross im Wasser endet, lässt sich hier leicht organisieren.
Im Frühjahr neu aufgelegt wurde das «Mini-Explorers Program» für die vier- bis zwölfjährigen Besucher. Bei Halbtages- und Tagestouren erleben die jungen Gäste kleine Abenteuer, die häufig einen Bezug zu Anguilla haben – wie etwa die Kochschule, in der die Kids einfache lokale Gerichte zubereiten oder ein Schnorchelkurs, der sie in die Unterwasser-Flora und Fauna der Region führt. Auch Bootsrennen, wie sie die Locals um 1800 abhielten, stehen auf dem Programm, ebenso wie eine Crafting-Session, bei der traditionelle Drachen gebaut werden. Die steigen dann an einem der 33 Strände in die Höhe. Wetten, dass ruhesuchenden Eltern so viel Zeit für sich bleibt?
St. Barth: Eden Rock
Erinnern Sie sich noch an die vielen Insta-Bilder vom letzten Jahr – und den kleinen Skandal, den die trotz Corona auf der Insel Ferien verbringenden Stars losgetreten haben? Für unsere Branche bedeutet der Aufreger ja vor allem eins: Der Run auf die französische Antilleninsel ist ungebrochen, noch immer gilt sie als eines der Lieblingsziele der Reichen und Schönen. Kein Wunder, dass sich viel bewegt: Das Eden Rock etwa präsentiert zum Saisonstart drei neue Unterkünfte. Da wären zunächst die Signature Suites Pippa und Jane, die auf dem legendären Felsen thronen und die Bucht von St. Jean überblicken. Die Einrichtung: elegant und doch unkonventionell. Viel Holz, kräftige Farben und Texturen, dazu sanfte Naturtöne und rosa Marmor sollen einen Hauch von Luxusyacht-Flair transportieren.
Spannend: In Pippas Suite windet sich eine handgefertigte Wendeltreppe aus Holzrohren vom Schlafzimmer aus hinunter auf die untere Sonnenterrasse, auf der sich ein beheizter Höhlenpool befindet, der direkt aus dem Felsen gehauen wurde. Dritter Neuzugang im Bunde ist die Villa Ohana mit ihren fünf Schlafzimmern samt eigenen Badezimmern und einer hochwertig ausgestattete Küche. Das Herzstück der Villa ist die Terrasse mit Pool: Sie hat einen überdachten Sitzbereich, einen langen Esstisch für bis zu 16 Personen, eine Lounge-Ecke sowie eine Feuerstelle. Ausserdem sind ein Fitnessraum sowie ein eigenes Spa mit Massagetischen und Saunen vorhanden. Im Gästehaus finden sich weitere vier Schlaf- und Badezimmer.
Mustique Island: Villa Collection
Kleiner Tipp vorab: Empfehlen Sie Ihren Kunden den Netflix-Hit «The Crown», um sich auf Ferien auf Mustique einzustimmen und ein Gespür für die exklusive Privatinsel zu bekommen. Auch in der aktuellen vierten Staffel der hochgelobten Serie wird Prinzessin Margaret, dargestellt von Helena Bonham-Carter, mehrfach gezeigt, wie sie das Inselleben in vollen Zügen geniesst. Historisch korrekt – denn einst betonte die kleine Schwester der Queen, Mustique sei der einzige Ort auf der Welt, an dem sie entspannen könne. Auch Prinz William und Herzogin Kate kommen seit vielen Jahren. Man munkelt von einer Wiederholer-Quote um die 77 Prozent. Wenn das kein Verkaufsargument ist!
Heute gibt es auf der nur rund 5,7 Quadratkilometer grossen Insel etwa 110 Privatvillen, die unter dem Begriff Villa Collection zusammengefasst und in der Regel mit Personal ausgestattet sind. Viele von ihnen sind als Luxusunterkünfte mietbar – so übrigens auch Les Jolies Eaux, der einstige Rückzugsort von Prinzessin Margaret im Süden der Insel oder Palm Beach House im Inselnorden. Oder man wandelt auf Mick Jagger Spuren: Der Rolling-Stones-Sänger besitzt oberhalb von L'Ansecoy Bay im Norden Mustiques gleich zwei Villen, das 1983 erbaute Stargroves und das benachbarte Pelican Beach, das Jagger auch vermietet – ein Koch, zwei Housekeeper, ein Butler und ein Gärtner kümmern sich hier um die Gäste.
Jamaika: Jakes
Goldene Wasserhähne sucht man hier vergeblich, auch ein 24-Stunden-Butler-Service ist keinesfalls Teil des Deals. Und doch gilt das Resort Jakes am Treasure Beach im eher ruhigen Südwesten der Insel als einer der heimlichen Hotspots Jamaikas. Es ist einer dieser Orte, der sich das bewahrt hat, was gerade Weitgereiste vielfach suchen: Authentizität. Vieles von diesem Community-Spirit, der zwischen Fenstern aus bunten, eingemauerten Flaschen und handgeflochtenen Markisen fast greifbar scheint, geht zurück auf Sally Henzell. Die heute 79-jährige Poetin, Künstlerin, Schriftstellerin und Inhaberin des Resorts, hat hier zunächst ein Restaurant eröffnet – einfach weil sie der Meinung war, dass es vor Ort kein gutes gab. Eins kam zum anderen, ein Zimmer zum nächsten – und inzwischen stehen Gästen die unterschiedlichsten Villen, Suiten und Cottages zur Wahl.
Was alle Unterkünfte eint? Sallys Handschrift, die jeden Raum, jedes Haus in ihrem unvergleichlichen bunten Boho-Stil selbst gestaltet hat – ein Mix aus Gaudí-inspirierten Dekorationen und marokkanischen Elementen, die sich in typisch jamaikanische Farbwelten fügen. Die zugehörigen Gastro-Angebote – Jack Sprat, Jakes Restaurant, Dougies Bar – bringen auf den Tisch, was rundum schwimmt, wächst und gedeiht. Ehrensache, dass am Tresen auch Freunde eines bodenständigen Rum-Tastings auf ihre Kosten kommen.
Das sagt die Branche
Haben die karibischen Inseln das Potenzial, in Sachen Luxustourismus noch mehr Boden gut zu machen?
«Ja, davon bin ich überzeugt. Die kleinen Inseln der Karibik waren schon immer sehr besondere Destinationen, und sie werden im bevorstehenden Herbst und Winter nochmals an Bedeutung gewinnen. Warum? Weil jeder hier seinen Lieblingsort finden kann. Kunden haben die Wahl zwischen edlen kleinen Boutiquehotels im natürlichen Stil, luxuriösen Cottages, Suiten und Privatvillen an idyllischen Traumstränden mit türkisblauem Wasser. Es ist ein stilvoller Mix aus kolonialer Vergangenheit, Design und Annehmlichkeiten von heute, der vielerorts vorherrschend ist. Gerade Erholungssuchende – Paare wie Familien oder Gruppen – finden hier perfekte Verstecke mit viel Privatsphäre und Freiraum, umgeben von üppiger Vegetation in herrlichen Gärten, ganz ohne Massentourismus. Der erstklassige, freundliche Service, die Authentizität, der Charme und die Natürlichkeit der Menschen machen Urlaub hier zu einem aussergewöhnlichen Erlebnis.»
Dirk Gowin, Gründer und Managing Director, Select Luxury Travel