Hotellerie

Im 25 Hours Hotel Hafen City in Hamburg können Mitarbeitende bei einem Pilotprojekt für die 4-Tage-Woche teilnehmen. Bild: Stephan Lemke

25 Hours Hotel testet Vier-Tage-Woche

In den beiden Hamburger Hotelbetriebe der hippen Hotelkette haben Mitarbeitende die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit auf vier Tage aufzuteilen. Damit will das Unternehmen die Jobs attraktiver machen.

Wie können die Jobs in der Hotellerie attraktiver gestaltet werden? Genau diese Frage hat sich die Hotelkette 25 Hours gestellt - und vielleicht schon eine Antwort darauf gefunden: Die Vier-Tage-Woche. In einem Pilotprojekt in den beiden Hamburger Betrieben Hafen City und Altes Hafenamt haben sämtliche Mitarbeitenden die Möglichkeit, das neue Arbeitsmodell zu testen. Erfolgt der Testbetrieb sowohl aus Sicht des Arbeitgebers als auch aus Sicht der Arbeitnehmenden erfolgreich, soll ab Januar 2022 sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen 25hours Hotels eine 4-Tage-Arbeitswoche möglich sein, beziehungsweise gibt es drei arbeitsfreie Tage pro Woche.

«Das alte Motto ‹das geht in unserer Branche nicht› gibt es nicht mehr. Alles geht! Einerseits gestaltet sich die Personalgewinnung so schwer wie nie und andererseits müssen wir uns mit den Ansprüchen einer neuen Generation von Stellensuchenden auseinandersetzen», sagt Kathrin Gollubits, Director of Human Resources bei 25hours. Aufgrund von akutem Fachkräftemangel müssten bereits jetzt Öffnungszeiten angepasst und den Betrieb einzelner Restaurants und Bars tageweise eingestellt werden. «Es gibt immer weniger motivierte Branchen-Fans, die in der Hotellerie und Gastronomie Fuss fassen wollen. Auch bei uns ist momentan fast jede dritte Stelle – gruppenweit insgesamt 150 Positionen - unbesetzt und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitende werden vermehrt auch branchenfremd abgeworben», so Gollubits. Eine interne Umfrage ergab, dass sich 40 Prozent der Angestellten mehr Freizeit wollen.

Und wie funktioniert das neue Modell? Mitarbeitende in administrativen oder Management-Positionen, die bereits heute Vertrauensarbeitszeiten haben, werden in Zukunft die Möglichkeit haben, nicht nur wie bisher die tägliche Arbeitszeit, sondern auch die wöchentliche Arbeitszeit flexibel zu ordnen. Etwas mehr Organisation ist im Schichtbetrieb nötig: Im Service, am Front Office oder in der Küche wird an vier Tagen pro Woche jeweils neun Stunden gearbeitet. Drei freie Tage sind garantiert. Die Differenz von vier Stunden zur vertraglich geschuldeten Wochen-Arbeitszeit wird als Überstundenausgleich vorgehalten.

«Bei 25 Hours hat der Tag zwar eine Stunde mehr, aber die Arbeitswoche schon bald einen Tag weniger. Wir wollen als womöglich erste Hotelmarke weltweit mit der 3-Tage-frei-Woche ein positives Zeichen setzen und wieder mehr Menschen für einen Einstieg in unsere bunte und grossartige Branche begeistern», erklärt Bruno Marti, Chief Brand Officer bei 25 Hours.

(TN)