Hotellerie

Starköchin Meta Hiltebrand kredenzte zur Rooftop-Eröffnung im Berner Prizeotel zwei Signature Drinks. Bilder: HO

Unglaubliche Aussicht von Berns neuestem Rooftop

Das neue Prizeotel in Bern hat eine weitere Attraktion eröffnet: eine Rooftop-Bar mit beeindruckender Fernsicht für maximal 120 Gäste.

Connor Llewellyn Ryterski fühlte sich wie zu Hause. Bei der offiziellen Eröffnung der neuesten Rooftop-Bar in Bern am Donnerstagabend war der Himmel bedeckt. Ein kalter Wind wehte. «Ein richtiger Hamburger Sommer», witzelte Ryterski, der Managing Director von Prizeotel, der Budget-Hotelgruppe mit Sitz in Hamburg.

Der wichtigste Trumpf dieses Rooftops konnte an diesem Abend also nicht ausgespielt werden. Es ist die unglaubliche Aussicht über die Berner Altstadt, die Aare, den Berner Hausberg Gurten und das mächtige Dreigestirn von Eiger, Mönch und Jungfrau am Horizont. Der nasse Sommer hat auf der Terrasse immerhin einen erfreulichen Effekt gehabt: Die Kräuter und Gräser in der Anlage, die einem grossen Garten ähnelt, sind üppig gewachsen.

Einen unübersehbaren Farbtupfer im herbstlichen Grau setzte dafür Meta Hiltebrand mit ihren orangen Haaren, dem orangen Cape und den orangen Strümpfen. Die bekannte Zürcher Köchin hat für das Rooftop im Prizeotel zwei Signature Drinks entworfen. Und auch die Häppchen, die man hier bestellen kann, stammen von ihr. Es sind grosse Macarons (in Zürich auch «Luxemburgerli» genannt). Diese gibt es in drei Sorten, alle mit Frischkäse: grüne mit Wasabi, Rauchlachs und Rucola, gelbe mit Curry und Schinken sowie rote mit gegrillten Zucchetti. «Es sollte kein weiterer Gault-Millau-Bunker werden», sagte Meta Hiltebrand, «sondern unkonventionell und originell.»

Das Prizeotel in Bern ist das erste der Gruppe in der Schweiz. Es befindet sich in der Schönburg, dem ehemaligen Hauptsitz der Schweizer Post hoch über der Stadt Bern. Der Start war holperig: Das Hotel wurde Anfang 2020 eröffnet und nach wenigen Wochen wegen Corona wieder geschlossen, wie Direktor Cedric Maderer sagt. Mit 188 Zimmern ist das Prizeotel übrigens das grösste Hotel der Bundesstadt.

Das Gebäude namens Schönburg stammt aus den 1960er-Jahren und war einst der Hauptsitz der schweizerischen Post. Es wurde von der Immobilienfirma Swiss prime Sites total umgebaut, nachdem die Post 2014 in einen Neubau im Wankdorf umgezogen war. Heute befinden sich neben dem Prizeotel 140 Wohnungen, ein Fitnesscenter und eine Coop-Filiale in der Schönburg. Auf dem riesigen Vorplatz werden Gäste und Besucher von der monumentalen, roten Metallskulptur «Grosser Zyklop» von Bernhard Luginbühl empfangen.

Prizeotel wurde 2009 vom Hotelier Marco Nussbaum als Budget-Hotelgruppe mit einem Anspruch an erstklassiges Design gegründet. Diesen Anspruch sieht man auch in Bern: Trotz günstigem Preis sind die Zimmer mit modernster Technik und 1,80m breiten Betten ausgestattet. Im Bad gibt es Fussbodenheizung und eine Dusche mit XL-Duschkopf.

Die Radisson-Hotelgruppe übernahm 2016 einen 49-Prozent-Anteil. 2019 kaufte sie die restlichen 51 Prozent. Momentan gibt es neun Prizeotel in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Elf weitere sind im Bau, wie Connor Ryterski am Donnerstag sagte. Die Radisson-Hotelgruppe gehört ihrerseits zum staatlichen chinesischen Hotel-Konzern Jin Jiang mit Sitz in Shanghai.

(-GEL)