Hotellerie

Peter Fulton, heute Group President EAME/Southwest Asia bei der Hyatt Hotels Corporation, begann seine Karriere als Tellerwäscher. Bild: Hyatt

«Erst private Ferienreisen, dann Geschäftskunden»

Hyatt-Chef Peter Fulton äussert sich zur schwierigen Phase und sagt, wie sein Unternehmen aus der Krise finden will.

In einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» spricht Peter Fulton ausführlich über die aktuelle Krise und wie die Hotelgruppe Hyatt daraus herausfinden will. 80 Prozent der rund 1000 Hotels der Gruppe sind derzeit geöffnet.

Peter Fulton redet von der grössten und längsten Krise, die die weltweite Hotellerie je erlebt hat. Was das künftige Reiseverhalten für Hyatt bedeue, dazu sagt er: «Kurzfristig wird es weiterhin kaum Geschäftsreisen geben, im dritten und vierten Quartal wird es leicht aufwärtsgehen. Von 2022 und 2023 an erwarten wir dann eine Erholung, zunächst bei privaten Urlaubsreisen, dann auch bei Geschäftskunden.» Hierzu habe Hyatt das Angebot «The Great Relocate» gestartet. «Kunden können einen Monat lang in unseren Hotels bleiben, für Geschäft und Freizeit gleichzeitig. Das wird gut angenommen. Aber wir rechnen auch mit einem grundlegenden Wandel, wie die Menschen reisen. Die Kunden werden künftig spontaner und kurzfristiger buchen.»

Weiter glaubt er, es werde weniger Geschäftsreisen geben, dafür aber deutlich längere. «Das Meeting, für das ich morgens von Zürich nach Paris fliege und abends zurück, wird seltener und möglicherweise verschwinden. Stattdessen kommen die Kunden in grösseren Abständen, dann aber für mehrere Tage, für Veranstaltungen, um Kunden und Mitarbeiter zu treffen und Kontakte zu pflegen», so Fulton.

Ein Fragezeichen setzt der Hyatt-Cheff auch hinter das Event- und Veranstaltungsgeschäft, das so wichtig sei für die Gruppe. «Die grossen Veranstaltungen sind weg und werden auch nur sehr zögerlich gebucht. Wir arbeiten deshalb an Super-Hybrid-Meeting-Paketen, im Grand Hyatt Berlin etwa wurde umgebaut und kleinere Veranstaltungsräume geschaffen. Die Menschen kommen zu uns ins Hotel, dort gibt es dann Onlineveranstaltungen mit Menschen in anderen Hotels unserer Gruppe.»

(TN)