Hotellerie

Die Krise nutzt Alexander Limpert, Gründer des Start-Ups Guestready, um gemeinsam mit Airhosted in der Schweiz durchzustarten. Bild: zVg

Guestready startet in der Schweiz durch

Nina Wild

Gemeinsam mit Airhosted will das Schweizer Start-Up Guestready knapp fünf Jahre nach der Gründung den Schweizer Markt erobern. Travelnews hat sich mit einem der Gründer, Alexander Limpert, über die Eroberung des Heimatmarktes unterhalten.

Das Schweizer Immobilienverwaltungsunternehmen Guestready und das junge Start-Up Airhosted, sind gemeinsam eine strategische Partnerschaft eingegangen. Guestready wurde vor knapp fünf Jahren gegründet und war bis anhin ausschliesslich in ausländischen Märkten tätig - gewann für seinen Service sogar den Serviced Apartment Award im Jahr 2018. Das Unternehmen übernimmt alle Aufgaben, von der Erstellung von Inseraten bis hin zu Gästekommunikation, Housekeeping, Schlüsselverwaltung und Preisoptimierung für Immobilieninvestoren, Hauseigentümer und Airbnb-Gastgeber in Grossbritannien, Frankreich, Portugal und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Airhosted hingegen hat sich seit der Gründung im 2017 lediglich auf die Schweiz konzentriert und ist bereits in 18 Städten tätig. Airhosted übernimmt alle operativen Aufgaben wie professionelle Reinigung und Desinfektion, zeitnahe Gästekommunikation, Last-Minute-Buchungen, intelligente Preisgestaltung und sogar die Möblierung. Nun sollen Synergien genutzt und der heimische Markt gemeinsam erobert werden.

Beide Firmen wurden von der Corona-Pandemie hart getroffen. Guestready sah seine Buchungen über alle Märkte hinweg im Frühjahr 2020 um bis zu 80 Prozent einbrechen, während Airhosted einen Rückgang seiner Aktivitäten um mehr als 50 Prozent während des Lockdowns in der Schweiz beobachtete. «Damals hatten die Regierungen noch keine konkreten Hilfsmassnahmen kommuniziert und wir wussten nicht, wie wir diese Herausforderung meistern können», sagt Alexander Limpert, Gründer von Guestready auf Anfrage von Travelnews.

Pandemie beschleunigt Nachfrage nach Ferienwohnungen

Es fragt sich also, wieso Guestready genau jetzt den heimischen Markt aufmischen will: «Als wir Guestready gestartet haben, waren sowohl mein Mitgründer Christian und ich in Asien. Wir haben uns zuerst überlegt in Asien zu starten, haben dann aber festgestellt, dass die europäischen Märkte, was die Kurzzeitvermietung anbelangt, am weitesten entwickelt sind. Wir haben uns zuerst auf die grössten Märkte wie London oder Paris fokussiert, da es dort einfacher war, schnell zu wachsen», erklärt Limpert und führt aus, «in Zürich, dem grössten Markt für die Kurzzeitvermietung in der Schweiz, gibt es ca. 3000 Immobilien im Kurzzeitvermietungsmarkt, in Paris und London hingegen ca. 50'000.»

Die vergangenen Monate hat Guestready genutzt, um sich vollkommen auf Effizienz und Automation zu fokussieren. «Dank dem sind wir nun aber besser aufgestellt als vor Covid», ist Limpert überzeugt. Die beiden Unternehmen gehen davon aus, dass sie bereits in diesem Jahr das Vorkrisenniveau bei den Buchungen erreichen werden. «Glücklicherweise sind wir in einem Marksegment tätig, dass sich schneller erholen wird als die Reisebranche insgesamt. Die Pandemie hat die Nachfrage nach Ferienwohnungen und Ferienhäusern verstärkt. Dieser Trend bestand schon vor der Pandemie, wurde aber, wie so viele andere Trends, durch die Pandemie noch beschleunigt», erklärt der Start-Up Gründer. Gerade in den Schweizer Alpen oder Südfrankreich sei die Nachfrage nach Ferienwohnungen bereits im letzten Jahr gestiegen. «Wir glauben, dass in Zukunft viele Leute eine oder zwei Wochen Ferien buchen und dann noch einige Wochen Home-Office von einem anderen Ort als Zuhause anhängen werden. Dafür eigenen sich Wohnungen, die mehr Platz und eine eigene Küche bieten viel besser als ein kleines Hotelzimmer», fügt Limpert an.

Wenn also die Nachfrage nach Ferienwohnungen steigt, wird sich auch die Nachfrage von neuen Besitzern nach dem Guestready-Verwaltungsservice erhöhen, so die Annahme von Limpert. Und wieso sollten sich Anbieter für den Service von Guestready und Airhosted entscheiden? Limpert nennt viele gute Gründe: «Guestready und Airhosted bieten zusammen einen kompletten Vermietungsservice an. Dieser beinhaltet das Marketing der Immobilie auf verschiedenen online Plattformen wie Booking, Airbnb oder Expedia, das Management der Mietpreise, die über einen Algorithmus täglich aktualisiert werden, wie auch die Kommunikation mit Gästen rund um die Uhr. Wir kümmern uns auch um die Reinigung und den Wäscheservice. Der Vermieter hat über ein online Dashboard vollkommene Transparenz was Buchungen, Kalenderverfügbarkeit und Finanzen anbelangt, muss sich aber selbst um nichts kümmern.»