Hotellerie

Nach nur eineinhalb Jahren verlässt Martin R. Smura (links) den Chefsessel von Kempinski Hotels – Bernold Schröder übernimmt vorübergehend. Bild: Kempinski

Schon wieder ein neuer CEO bei Kempinski

Europas älteste Luxushotelkette kommt nicht zur Ruhe: Martin R. Smura verlässt das Unternehmen abrupt. Neuer CEO von Kempinski Hotels ist Bernold Schroeder.

Seit fünf Jahren gehen bei Kempinski Hotels die Wogen hoch. Nachdem der langjährige Schweizer Konzernchef Reto Wittwer unter Betrugsverdacht die Luxushotelgruppe 2016 verlassen musste – die Vorwürfe wurden später fallen gelassen –, ist keine anhaltende Ruhe eingekehrt. Zunächst übernahm Markus Semer das Ruder, dann folgte 2019 Martin R. Smura auf den CEO-Posten. Doch nun kommt es zu einem erneuten CEO-Wechsel.

Die Kempinski Hotels geben mit sofortiger Wirkung die Ernennung von Bernold Schroeder zum Vorstandsvorsitzenden und Chief Executive Officer ad interim bekannt. Die Nachricht folgt auf die Entscheidung des Kempinski-Aufsichtsrats, sich von dem bisherigen Chief Executive Officer Martin R. Smura zu trennen.

In den offiziellen Worten des Besitzers taucht der Name Smura schon gar nicht mehr auf: «Der Aufsichtsrat ist zuversichtlich, dass Bernold Schroeder dank seines fundierten Know-hows im Asset-Management, schnellen Handlungsbewusstseins und seiner Sensibilität für Qualität und Handwerk das Unternehmen erfolgreich voranbringen wird», sagt Abdulla H. Saif, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Kempinski AG. «Wir sind dankbar, dass Herr Schroeder sich bereit erklärt hat, in diesen für die Hotellerie herausfordernden Zeiten die Rolle des CEO ad interim zu übernehmen und die neue Phase des Unternehmens aufzubauen.»

Als Grund für den Ausstieg von CEO Smura bei den Kempinski Hotels dürften Differenzen mit dem Aufsichtsrat über die künftige Strategie Ausschlag gegeben haben. Umstritten war Smuras Engagement mit der Unternehmensgruppe 12.18.

in einem Interview mit Travelnews anfangs Jahr schilderte Martin R. Smura seine Pläne mit der Unternehmensgruppe 12.18: «Als Team haben wir seit Juli 2019 in ziemlich kurzer Zeit unheimlich viel erreicht. Hervorzuheben ist unsere Partnerschaft mit der deutschen 12.18 Investment Group, mit der wir ein neues Lifestyle-Produkt, 7Pines Kempinski, entwickelt haben. Das neue Konzept bietet entspannten Luxus und Lifestyle-Erfahrung in der Kempinski-Welt. Das erste Hotel von 7Pines Kempinski wird 7Pines Ibiza sein, das im Frühjahr für die neue Saison unter dem neuen Namen wiedereröffnet, gefolgt von einer Eröffnung auf Sardinien im Jahr 2021.»

«Entspannter Luxus» im Ibiza-Style war offensichtlich den Kontrolleuren der traditionellen Luxusmarke des Guten zu viel. Nun beginnt eine neue Übergangsära.

(GWA)