Hotellerie

Von Fernmärkten lebende Tourismusorte wie Interlaken leiden derzeit besonders unter der Coronakrise. Bild: Swiss-Image, Sebastian Staub

Ein Jahr zum Vergessen für den Schweizer Tourismus

Das Konjunkturforschungsinstitut KOF nennt die neusten Zahlen: die Tourismusbranche verzeichnet in diesem Jahr einen Verlust von 10 Milliarden Franken.

Zwar schätzt das KOF, dass die Zahl der Übernachtungen von Inländern in diesem Jahr rund 8 Prozent über dem Vorkrisenniveau liegen werden. Insgesamt müsse die Branche 2020 aber voraussichtlich mit einem Verlust von über 10 Milliarden Franken rechnen, meldet das Konjunkturforschungsinstitut heute.

Mit dem Jahresende ist die Krise aber nicht vorbei. Für die bis im April 2021 dauernde Wintersaison müssen die Schweizer Hotels laut KOF mit einem Minus der Logiernächte um 30 Prozent rechnen. Denn Quarantänevorschriften werden auch über den Winter viele ausländische Gäste von der Schweiz fernhalten. Hoffnung besteht indes, dass die Inländer wenigstens einen Teil dieser Lücke schliessen.

13,3 Millionen Logiernächte fehlen

Die Corona-Pandemie hatte die letzte Wintersaison jäh unterbrochen und für einen zögerlichen Start in die Sommerferien gesorgt. Zwar erholte sich die Nachfrage im Sommer etwas, weil vor allem mehr Schweizerinnen und Schweizer ihre Ferien hierzulande verbrachten. Doch auch sie konnten die Einbussen bei den internationalen Gästen nicht ausgleichen.

Für das gesamte Tourismusjahr prognostiziert das KOF einen Rückgang der Logiernächte um rund einen Drittel. Dies führe in der Summe zu einer geschätzten Einbusse von 13,3 Millionen Logiernächten. Alleine der Hotellerie entgingen damit 1,6 Milliarden Franken, dem gesamten Tourismus gar 10 Milliarden Franken.

Der Nachfrageverlust gegenüber 2019 dürfte 2021 noch bei 6,2 Milliarden Franken liegen, schätzt die KOF. Gerade bei den ausländischen Gästen werde die Erholung einige Zeit in Anspruch nehmen. Ende 2021 dürften deren Logiernächte knapp 80 Prozent des Vorkisenniveaus erreichen und Ende 2022 90 Prozent. Ganz ausgewetzt dürfte die Scharte dann erst 2023 wieder sein.

(TN)