Hotellerie

Das Office im Hotelzimmer hat seine Vorteile. Bild: Fotolia

HRS bittet ins Hoteloffice

Die Buchungsplattform HRS vermittelt freie Hotelzimmer als Alternative zum Homeoffice.

Nach drei Wochen Homeoffice kennen viele die Tücken, zuhause die Ruhe für die nötigen Arbeiten zu finden. Vereinzelte Hotels haben sich bereits anerboten, ihre Hotelzimmer fürs Arbeiten tagsüber zu vermieten, wie etwa das Hotel Belvoir in Rüschlikon ZH.

Nun geht das Hotelbuchungsportal HRS diesbezüglich in die Offensive und will breitflächig Hotelzimmer zur Büronutzung bereitstellen. «MeWork» nennt sich die Intitiative der Kölner, die kreativ und flexibel auf die neuen Anforderungen reagieren möchten und nun über die Plattform Hotelzimmer als ruhigen und sicheren Arbeitsort tagsüber anbieten statt einer geruhsamen Unterbringung für die Nacht. Viele Firmenkunden von HRS, insbesondere solche mit Sitz in Ballungsgebieten, sollen bereits deutliches Interesse an MeWork bekundet haben. Auf diese Weise könnten sie ihrer Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter auch in Zeiten von räumlicher Distanzierung nachkommen.

Die meisten Hotels dürfen ihre Zimmer nicht mehr für touristische Zwecke anbieten. Als Folge sehen sich viele Hotelbetreiber mit einer extrem schwachen Auslastung konfrontiert. Auf der anderen Seite sehnt sich so mancher im Homeoffice nach einem ruhigen Arbeitsort, denn Zuhause herrschen nicht immer die besten Bedingungen für konzentriertes Arbeiten: Zu wenig Platz, besonders wenn beide Partner berufstätig sind, mangelnde Ausstattung des Arbeitsplatzes oder schlicht fehlende Ruhe, weil die Kinder Zuhause statt in der Schule oder im Kindergarten sind. Viele mobil Arbeitende wünschen sich auch einfach wieder eine räumliche und damit psychologische Trennung zwischen ihrem Zuhause und dem Arbeitsplatz.

Unternehmen können nun in Kooperation mit HRS MeWork ihre Arbeitnehmer dahingehend entlasten. HRS ermittelt für den gewünschten Standort geeignete Hotels, die die Rahmenbedingungen für ein ruhiges Arbeiten im Hotelzimmer ermöglichen und macht damit das «Homeoffice» zum «Hoteloffice». Dabei achtet HRS bei der Analyse des Hotels vor allem darauf, dass das Haus die besonderen Sicherheits- und Hygienevorschriften erfüllt und die notwendigen Abstandsregelungen einhält.

Hoteliers, die ihren Gästen tagsüber einen ruhigen und gut ausgestatteten Arbeitsort bieten können, haben über HRS die Möglichkeit, die sonst übliche Übernachtungsrate als Tagesrate anzugeben. Die Tagesrate des Hotelzimmers gilt von morgens bis abends – statt wie üblich vom Check-in am Nachmittag bis zum Check-out am nächsten Morgen. Der Hotelier kann sich im Anschluss über Gäste und zusätzliche Umsätze freuen, die ansonsten aufgrund der Krise ausgeblieben wären

(TN)