Hotellerie

Auf Hotelcard.ch sind über 600 Hotels zu reduzierten Preisen zu finden. Bild: HO

«Hotelcard-Mitglieder erhalten bis 45 Prozent tiefere Raten als bei einem OTA»

Claudio Grisch, CEO des Buchungsportals Hotelcard.ch, nennt im Interview die Vorteile für Hotelcard-Mitglieder und äussert sich zu künftigen Plänen. Neu im Hotelcard-VR sind Twint-Gründer Thierry Kneissler und der ehemalige GTA- und STA-Travel-CEO Ivan Walter.

Kam von der B2B-Plattform Hotelbeds zu Hotelcard.ch: CEO Claudio Grisch.

Herr Grisch, welche Vorteile bietet Hotelcard ihren Mitgliedern?

Claudio Grisch: Im Zentrum stehen die stark vergünstigten Hotelpreise, von denen Hotelcard-Mitglieder profitieren. Durchschnittlich sind es 40 bis 45 Prozent gegenüber den grossen OTA’s, teilweise auch über 50 Prozent. Wenn man ein bisschen flexibel ist, sei es zeitlich oder geografisch, findet man mit Hotelcard immer ein passendes Angebot. Wir sind dabei kein Last-Minute-Programm oder Deal-Portal, sondern eine Buchungsplattform mit hunderten Hotels. Über die letzten 10 Jahren haben wir uns ein breites Portfolio an Hotels erarbeitet mit wunderschönen Häusern in allen Preiskategorien, diverse Schlösser, 5* Spa-Retreats, urchige Landgasthöfe und zwei Kloster inklusive.

Über wie viele Mitglieder verfügt die Hotelcard? Was kostet die Mitgliedschaft?

Eine 1-Jahres-Mitgliedschaft kostet 99 Franken. In der Regel ist dieser Betrag bereits nach einer Übernachtung amortisiert, danach spart man bares Geld. Rund 1% der Schweizer Bevölkerung ist heute Hotelcard-Mitglied, wir möchten aber noch weit mehr erreichen.

In wie vielen Hotels erhalten die Mitglieder einen Rabatt?

Es sind im Durchschnitt 600 Hotels, wobei wir derzeit wieder sehr viele neue Anfragen erhalten, auch dank der API-Anbindung, welche in diesem Frühjahr live geht. Gerade in nachfrageschwachen Zeiten sind wir bei Hotels ein äusserst beliebter Kanal, um die Auslastung zu erhöhen. Wir verlangen weder Gebühren noch Kommissionen und bewerben die Hotels auf unserer Website, in einem wöchentlichen Newsletter an rund 130’000 Leser und in den sozialen Medien.

«Wir haben einen siebenstelligen Betrag in unsere neue Web-Plattform investiert»

Sind nur bestimmte Daten in den Hotels buchbar?

Die Hotels sind grundsätzlich immer buchbar, wenn verfügbar, jedoch nicht immer mit 50% Rabatt. Im Schnitt sind es 180 Tage im Jahr. Wir evaluieren derzeit, an den restlichen Tagen ebenfalls kleinere Rabatte anzubieten, damit die Hotels das ganze Jahr hindurch Umsatz generieren können.

Erfolgt die Hotelbuchung über hotelcard.com oder direkt?

Die Buchung erfolgt direkt über unser Webportal. Die Bestätigung des Hotels erfolgt heute innert einiger Stunden, bald werden wir dank einer neuen API-Anbindung die Buchungen auch automatisch bestätigen können. In jedem Fall definiert das Hotel aber die Buchungskonditionen selber und kann direkt mit den Reisenden Kontakt aufnehmen.

Mit welchen Neuerungen wartet die Hotelcard AG jüngst auf?

In den letzten zwei Jahren haben wir einen siebenstelligen Betrag in unsere neue Web-Plattform investiert, um unseren Mitgliedern ein bestmögliches Buchungserlebnis zu ermöglichen und gleichzeitig die Abläufe im Hintergrund zu automatisieren.

Und mit welchen Massnahmen versuchen Sie, künftig noch mehr Mitglieder und Hotels zu gewinnen?

Derzeit arbeitet unser IT Team mit Hochdruck an der automatischen Anbindung von Channel Manager, was die Prozesse für Hotels weiter vereinfachen wird. Preise und Verfügbarkeiten werden dadurch laufend aktualisiert und wir können neben 50 Prozent Rabatt in den Randzeiten in Zukunft auch andere Rabattstufen anbieten. Unser Fokus liegt dabei sehr stark auf Verbesserungen für Hotels, denn wenn diese happy sind, sind es auch unsere Mitglieder.

«Wir haben grosse Ziele und wollen weiter wachsen»

Welche Schwerpunkte sieht die strategische Neuausrichtung der Hotelcard AG vor?

Wir halten an unserem mitgliederbasierten Modell fest und wollen uns auch in Zukunft ausschliesslich über Mitgliederbeiträge finanzieren. Das Modell ist ein spannender Gegenentwurf zu den Online-Buchungsplattformen, welche um jede einzelne Buchung kämpfen müssen und letztlich damit vor allem Google und andere Suchmaschinen füttern. Wir sehen uns als ein mitgliederbasierter online Marktplatz, bei dem die Bedürfnisse der Reisenden optimal und kostengünstig mit denen unserer Partnerhotels in Einklang gebracht werden, ohne dass dabei Marge verschenkt wird.

Welche weiteren Neuigkeiten zeichnen sich ab?

Mit Twint-Gründer Thierry Kneissler, dem ehemaligen GTA- und STA-Travel CEO Ivan Walter und drei weiteren hochkarätigen Persönlichkeiten erhält Hotelcard im März einen neuen Verwaltungsrat und frisches Kapital. Auch die Geschäftsleitung wurde im letzten Halbjahr verstärkt. Nach 10 Jahren im Markt ermöglichen diese personellen Änderungen frische Impulse. Wir haben grosse Ziele und wollen weiter wachsen, nicht nur in der Schweiz, sondern auch im benachbarten Ausland. Das ganze Team ist mit viel Herzblut dabei, um den Nutzen unserer Plattform für Hotels und Mitglieder laufend zu erhöhen.

(GWA)