Hotellerie

In der tschechischen Hauptstadt dürfen infolge neuer Regelungen keine Wohnungen mehr vermietet werden. Bild: Pixabay

Prag hat genug von den Touristenmassen

Der Bürgermeister von Prag reagiert mit neuen Vorschriften gegen die Auswüchse von Home-Sharing-Plattformen wie Airbnb.

Ein Appartement in der tschechischen Hauptstadt für das verlängerte Wochenende über Home-Sharing-Plattformen wie Airbnb zu finden, dürfte in Zukunft schwieriger werden. Der Bürgermeister der Stadt, Zdeněk Hřib, möchte die Vermietung von Privatwohnungen an Touristen radikal eindämmen, nicht zuletzt um dem Ansturm der Touristenmassen entgegenzuwirken. Gemäss den neuen Vorschriften des Bürgermeisters dürfen Vermieter künftig keine ganzen Wohnungen mehr vermieten. Wie «The Guardian» berichtet, sind Eigentümer von den Regulierungen ausgenommen, welche ein eigenes Haus besitzen und dieses für einen bestimmte Zeit verlassen.

Über acht Millionen Touristen reisten in den vergangenen Jahren in die tschechische Hauptstadt. Eine Zahl, welche in Zukunft weiter ansteigen dürfte, zumal Airbnb ihre Präsenz konsolidiert und ehemals verschlafene Wohnviertel in beliebte Zonen verwandelt hat. Die Zahl der über Airbnb vermieteten Räumlichkeiten ist in den letzten Jahren markant angestiegen – von 5537 Objekten im März 2016 auf über 13‘500 im Jahr 2019. Achtzig Prozent der verfügbaren Mietobjekte sind Wohnungen.

Die verschärften Regulierungen sind ein gezielter Schlag gegen die Online-Unterkunftsplattformen, welche das gesamte Preisgefüge auf dem Prager Wohnungsmarkt ins Wanken gebracht haben. Viele Einheimische fühlen sich längst als Fremde in ihrer eigenen Stadt. Mit dem besagten Vorhaben steht die tschechische Hauptstadt längst nicht alleine da. Beispielsweise auch in Ibiza oder Mallorca wurde dem Andrang von Touristen unlängst ein Ende gesetzt.

(TN)