Hotellerie

Das Bedürfnis die Ferien in einer gemieteten Wohnung, auf dem Camping oder in einer Jugendherberge statt in einem Hotel zu verbringen nimmt zu, wie der Blick auf die Buchungszahlen der Parahotellerie zeigt. Bild: Interhome

Parahotellerie-Boom hält an

Die Gäste- und Umsatzzahlen verzeichneten im vergangenen Sommer rege Zuwachs, der Trend wird sich nach aktuellem Stand auch im Winter fortführen.

Wie steht es eigentlich um die Parahotellerie in der Schweiz? Genau das wollte die IG Parahotellerie wissen und startete eine Umfrage zur Geschäftsentwicklung bei seinen Mitgliedern Interhome, Reka, Schweizer Jugendherbergen, TCS Camping und BnB Switzerland.

Der  Ferienwohnungsmarkt wird stetig ausgebaut. So eröffnet im Dezember das dritte Swisspeaks Resort von Interhome in Meiringen (BE). Parallel wird das Swisspeak Resorts in Zinal (VS) nach der Teileröffnung vor Jahresfrist auf diesen Winter hin sämtliche Gästezimmer buchbar machen. Auch Reka, der zweite Ferienwohnungsspezialist baute das Reka-Feriendorf in Wildhaus (St.Gallen) für eine Million Franken und es empfängt ab dem 20. Dezember Gäste mit seinem neuen Gewand. Aber kommen Ferienwohnungen denn auch bei den Reisenden an?

Ein Blick auf die Buchungszahlen zeigt, dass die Nachfrage kontinuierlich wächst. Im Sommer verzeichnete Interhome ein Umsatzplus von 4,5 Prozent, bei Reka waren es 2,9 Prozent. Dieser Trend dürfte sich auch im Winter fortführen, wie der aktuelle Buchunsstand zeigt. Bereits jetzt liegen die Buchungen bei Interhome 4,6 Prozent über dem Vorjahr, das Umsatzplus beträgt sogar 8 Prozent. Bei den Reka Feriendörfer liegt das Gästeplus für die Winterferien aktuell 1,2 Prozent über dem Vorjahreswert bei einem Umsatzplus von 7,8 Prozent. «Die Nachfrage nach höherwertigen Anlagen, die aufgrund von Renovationen teils ihre Preise leicht nach oben angepasst haben, ist wie schon im Sommer ungebrochen hoch», erklärt Reka-Direktor Roger Seifritz.

Schweizer sind treue Jugendherberge-Gäste

Gäste- und Umsatzzahlen steigen auch bei den Schweizer Jugendherbergen. Nach einem sommerlichen Plus von 1,2 Prozent bei den Übernachtungszahlen sowie 2,6 Prozent beim Umsatz, verspricht auch der Winter schon einiges. Bei den Logiernächten wird ein Plus von 4,6 Prozent verzeichnet und damit 5 Prozent mehr Umsatz generiert. Die Schweizer Gäste machen 70 Prozent der Kundschaft aus. «Damit konnten wir die Gästerückgänge aus von 5,6 Prozent aus Deutschland sowie 17,1 Prozent aus UK sogar deutlich überkompensieren», erklärt Janine Bunte, CEO der SJH. Die kontinuierliche Modernisierung und Qualitätssteigerung wird als Schlüssel für nachhaltigen Erfolg gesehen.

Auch TCS-Camping befindet sich auf dem Höhenflug. «Wir konnten 2019 die Logiernächte erneut um 5,9 Prozent steigern und ein weiteres Rekordjahr erzielen», bilanziert Oliver Grützner, Leiter Tourismus & Freizeit beim TCS. In diese Statistik integriert sind auch die Zahlen vom per 1. Mai 2019 übernommenen TCS Campingplatz Thusis-Viamala sowie das 2019 frisch lancierte Konzept des TCS Pop-Up Glamping in Laax. «Die erneut idealen Wetterbedingungen haben uns natürlich sehr geholfen, die Auslastung auch in der Nebensaison hoch zu halten», so Grützner. Das Portfolio der Glamping-Möglichkeiten in Safari-Zelten, Bungalows oder Pods soll weiter ausgebaut werden, um die enorme Nachfrage zu decken. Beim Parahotellerie-Mitglied BnB Switzerland hat sich das Sommergeschäft in etwa auf dem Niveau von 2018 gehalten. Die Wintersaison 2019/2020 wird derweil nur beschränkt beworben, da BnB Switzerland den Fokus auf die Anfang 2020 geplante Neulancierung ihres Webauftritts mit besserer Produktübersicht und deutlich mehr Inspiration richtet.

(NWI)