Hotellerie

In vielen Hotels können Gäste künftig nicht nur mit ihrem Mobiltelefon einchecken, sondern mit diesem auch das Zimmer öffnen. Bild: Fotolia

Diese fünf Hoteltrends zeichnen sich ab

Intelligente Sensoren, digitales Check-In und Sprachbefehle halten in der Hotellerie Einzug.

Der Nachholbedarf bei technologischen Innovationen in der Hotellerie ist noch gross. Vereinzelte Hotels und Hotelketten haben den Schritt in die Zukunft bereits gewagt. Gemäss Guestline, einem Spezialist für cloudbasierte, skalierbare Hoslitality-Softwarelösungen, dürften im nächsten Jahr einige Entwicklungen an Relevant gewinnen. Wir halten hier fünf kommende Trends fest.

Intelligente Sensoren

Nicht nur beim Check-In kann Technologie Hoteliers Routineaufgaben abnehmen. So setzen erste Hotels bereits Sensoren als smartes Zimmer-Gadget in Minibars ein, um sich gegen falsche Angaben von Hotelgästen beim Check-out zu schützen. Angebracht unter den Glasflaschen der Minibar kommunizieren sie, ob Flaschen aus der Minibar entwendet wurden oder nicht. Intelligente Sensoren können in Zukunft aber noch viel mehr: Eingebaut in den Fussboden können sie bei nächtlichen Toilettengängen den Weg beleuchten oder als Wärmesensoren feststellen, ob Gäste sich noch im Zimmer befinden oder nicht. Intelligente Sensoren bewahren so Privatsphäre und Sicherheit des Gastes. Zudem haben sie einen netten Nebeneffekt: Der Gast muss nie wieder an das Bitte-Nicht-Stören-Schild denken. Implementiert sind solche Infrarotsensoren derzeit etwa schon im Hotel 1000 in Seattle.

Digitales Check-In

2020 kommt der digitale Meldeschein – zumindest in Deutschland. Dies bedeutet, dass deutsche Hotels zukünftig den gesamten Check-In-Prozess digitalisieren können – und sollten. Der digitale Check-In bringt Vorteile für Gäste und Hoteliers gleichermassen: Gäste können einchecken, ohne bei langen Wartezeiten Meldescheine händisch auszufüllen und Hoteliers sparen sich Papierberge und eine Menge Bürokratie. Ein Beispiel für dieses smarte Prinzip ist die Azimut-Hotelkette. Azimut-Gäste können per Mail pre-einchecken und erhalten dann einen Barcode, den sie vor Ort im Hotel einscannen können. Ist der Barcode gescannt, erhalten sie eine digitale, codierte Schlüsselkarte. So können die Gäste nicht nur mit ihrem Mobiltelefon einchecken, sondern mit diesem auch das Zimmer öffnen. Der voll-digitale Check-In kommt zukünftig ohne Mitarbeiter aus.

Sichere Bezahlsysteme

Bei Sicherheitsfragen dreht sich vieles um Bezahlsysteme. Das Thema sorgte im Jahr 2019 für Schlagzeilen wegen Fake-Buchungen, Hacker-Angriffen und unsicheren Stellen in Hotelbetrieben. Hier werden Hotels nachrüsten müssen. Eine Investition in sichere Payment Gateways schützt nicht nur die Daten der Hotelgäste, sondern auch den Hotelier vor No-Shows. Das geht beispielsweise, indem Kreditkartendaten nicht mehr direkt in Hotelsystemen gespeichert werden, sondern nur in Form eines verschlüsselten Tokens. Ein sicheres Payment Gateway überprüft zudem im Vorfeld, ob die Kreditkarte existiert und gedeckt ist. So kann der Hotelier sichergehen, dass die Buchung über die Kreditkarte echt ist und gleichzeitig die Daten des Gastes schützen. Wichtig ist, dass das Payment Gateway den Anforderungen der DSGVO sowie der europäischen SCA-Richtlinie und den Vorgaben der Payment Card Industry entspricht (PCI).

Direktbuchungstools

Für eine Zimmerreservierung dem Hotel eine Mail schreiben? Muss nicht sein. Insbesondere kleinere Hotels sollten sich die Einrichtung eines Direktbuchungstools überlegen. Denn buchen Gäste über die hoteleigene Website, neigen sie dazu, weniger zu stornieren. Laut Guestline-Untersuchung wird fast jede fünfte Buchung über OTAs wieder storniert, bei Direktbuchungen nur 0,43 Prozent.

Sprachgesteuerte Assistenzsysteme

Alexa gehört längst ins private Zuhause, und hält nun Einzug in moderne Hotelzimmer. Gäste können mit Hilfe sprachgesteuerter Assistenzsysteme Restaurant- und Spa-Termine buchen, ihre Lieblingsmusik abspielen oder sich Tipps zum Sightseeing geben lassen. Das ist nicht nur zeitsparend für den Gast, sondern gibt auch den Hotelmitarbeitern mehr Zeit, um mit den Hotelgästen auf anderer Ebene zu interagieren. Auch wenn derlei Systeme für viele Hotels möglicherweise noch wie Zukunftsmusik klingen, werden sie zukünftig dennoch wichtig sein. Sie sind wichtig, um mehr mit Gästen zu interagieren, persönliche Beziehungen aufzubauen und zu erfahren, was sich der Gast wünscht. Umgesetzt wird dieser Trend bereits im Hotel Savoy in Köln und im Hotel Europa in München.

(TN)