Hotellerie

Warum in ein schnödes Hotel? AN den Olympischen Spielen 2020 in Tokio werden auch spezielle Airbnb-Unterkünfte wie diese traditionelle Bambus-Lodge leicht verfügbar sein. Bild: Airbnb

Airbnb wird zum Sponsor der Olympischen Spiele

Mit dem Internationalen Olympischen Komitee wurde ein neunjähriger Deal ausgehandelt. Der Hintergrund liegt unter anderem darin, dass die Eventveranstalter Geld sparen wollen.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und Airbnb haben eine bis zu den Olympischen Spielen 2028 reichende Partnerschaft angekündigt. In den kommenden neun Jahren werden fünf Olympiaden ausgerichtet (Sommer und Winter, namentlich in Tokio, Peking, Paris, Mailand und Los Angeles); Airbnb wird dabei jeweils als offizieller «Accommodation Provider» fungieren. In der Pressemitteilung steht nichts zum finanziellen Umfang des Sponsorings; die «Financial Times» spekuliert, dass der Wert des Deals bei 500 Millionen Dollar liegen dürfte. Airbnb war übrigens schon bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 und Pyongcheang 2018 als Sponsor mit dabei, allerdings nur in kleinem Rahmen.

Hintergrund dieses Deals ist die Sorge des IOC, den Gastländern bzw. Gaststädten etwas mehr Wertschöpfung aus der Ausrichtung der Olympischen Spiele zu bieten. Letztere wiederum sehen darin auch eine Möglichkeit, die Kosten für die Durchführung des Grossanlasses zu senken. Im Rahmen der Vereinbarung wird Airbnb nämlich gesponserte Unterkünfte für Organisatoren oder Stakeholder der Olympiaden bieten und damit auch Einkünfte für lokale Gastgeber ermöglichen. Auch Athleten und deren Begleiter sollen in Airbnb-Unterkünften hausen - nicht alle und nicht zwingend, aber im Deal ist von einem Mindestwert der Athleten-Übernachtungen im Wert von 28 Millionen US-Dollar die Rede. Darüber hinaus soll der Bauaufwand im Unterkunftsbereich für die jeweils nur mehrwöchigen Events auf ein Minimum reduziert werden. Da im Deal auch das Internationale Paralympische Komitee (IPC) eingebunden ist, verpflichtet sich Airbnb zudem, mehr Unterkünfte für Personen mit eingeschränkter Mobilität zur Verfügung zu stellen.

Da Airbnb bekanntlich auch in Aktivitäten investiert, ist es nicht weiter erstaunlich, dass mit dem IOC auch ein neues Produkt namens «Airbnb Olympian Experiences» lanciert wird. Diese sind 2020 erstmals verfügbar und bieten beispielsweise Sportangebote gemeinsam mit Olympia-Athleten oder auch Besuche der Heimatstädte von Athleten, natürlich in Begleitung von diesen. Über die spezielle Plattform Athlete365 werden ab sofort an diesem Programm interessierte professionelle Athleten gesucht.

Eine weitere gemeinsame Initiative fusst auf der Kooperation des IOC mit der UNO-Flüchtlingshilfeorganisation UNHCR. In Rio de Janeiro gab es 2016 erstmals ein Flüchtlings-Athleten-Team, das wird es auch 2020 in Tokio geben. Airbnb unterstützt Flüchtlings-Anliegen seit 2015 ebenfalls durch sein «Open Homes»-Programm, welches interessierte Gastgeber mit Flüchtlingen verlinkt.

(JCR)