Hotellerie

Aus drei mach eins: So sah der Hotelbeds-Stand an der ITB aus - bereits mit Tourico und GTA. Aber solche Fusionen verlangen auch Opfer. Bild: Hotelbeds Group

Hotelbeds setzt in Zürich den Rotstift an

Die Integration von GTA und Tourico ist erfolgreich abgeschlossen und der Bettenbank-Konzern kann gute Zahlen vorweisen. Allerdings müssen auch Redundanzen abgebaut werden - unter anderem hier in der Schweiz.

Der Bettenbank-Gigant Hotelbeds hat für das am 30. September 2019 zu Ende gegangene Geschäftsjahr ein solides Ergebnis hingelegt. Der EBITDA wuchs gegenüber dem Vorjahr um 12,3 Prozent auf 233,5 Millionen Euro an; die Kapitalreserve betrug 498 Millionen Euro. Hotelbeds bietet für rund 180'000 Hotels weltweit direkten Zugang zu rund 60'000 B2B-Einkäufern an. Weltweit sind rund 5000 Personen bei Hotelbeds beschäftigt, einerseits am Hauptsitz in Palma (Spanien), aber auch in zahlreichen kleineren regionalen Büros, darunter auch eines in Zürich.

Im Verlauf dieses Geschäftsjahres wurden nun die übernommenen Firmen GTA und Tourico vollständig integriert. Nun gehe es darum, nach erfolgter Integration das Unternehmen optimal für weitere Schritte vorzubereiten. Klar, dass es bei der Integration auch zu Jobredundanzen gekommen ist. Deshalb hat Hotelbeds unter anderem angekündigt, dass die Anzahl der Angestellten weltweit um rund 5 Prozent, also rund 250 Personen, reduziert wird. Konkret werden im Verlauf der nächsten 12 Monate die Büros in Zürich, Tel Aviv, London, Dubai und Orlando reduziert.

Wie viele Personen sind in Zürich betroffen? Ein Sprecher von Hotelbeds erklärt auf Anfrage von Travelnews, dass das Büro in Zürich beibehalten wird: «Wir werden immer noch recht viel Staff in Zürich haben und die Schweiz bleibt für uns ein wichtiger Hub; einige dortige Jobs werden aber an neue Hubs verlegt. In einigen Fällen wird den Angestellten angeboten, den Job an einem neuen Ort weiter zu verfolgen.» Der Sprecher betont, dass es sich aktuell noch um einen Plan handelt und mit dem lokalen Gesetzgeber angeschaut wird, was gemacht werden kann und muss. Eine konkrete Zahl an Kündigungen wird nicht genannt; Travelnews weiss, dass ungefähr 80 Personen schweizweit für Hotelbeds tätig sind - wir gehen von rund 5-8 Kündigungen aus. Klar ist lediglich, dass die zur Division Retail gehörende Bedsonline unter Leitung von Simon Dreyer nicht betroffen ist.

Valencia wird zum Technologie-Hub

Weitere Optimierungsmöglichkeiten sieht Hotelbeds durch weitere Investitionen in modernste Technologie, etwa um das Kundenerlebnis weiter zu verbesseren, sowie in die verbesserte Nutzung der infolge der Fusion nun erreichten Firmengrösse. Dabei wurde auch ein klares Ziel in Zahlen gefasst: Bis Ende 2021 soll die «cost-per-room-night» von aktuell 6.30 Euro auf 4.90 Euro gesenkt werden können. Dies sollte möglich sein, zumal Hotelbeds 2016 als Standalone, also noch ohne GTA und Tourico, bereits einmal 5.40 Euro «cost-per-room-night» erzielt hatte.

Um die Technologie zu verbessern, wird in ein neues Technologie-Hub in Valencia (Spanien) investiert. Dort soll künftig die Entwicklung der Plattformen und Prozesse weiter verbessert werden. Es ist denkbar (aber vom Sprecher nicht bestätigt), dass der eine oder andere Job von Zürich nach Valencia ausgelagert wird.

(JCR)