Hotellerie

Aktuell kostet ein Zimmer im Conrad Hotel in Hongkong rund 40 Prozent weniger als üblich. Bild: Conrad Hotels.

Hongkongs Hotellerie bekommt Auswirkungen zu spüren

Für den August rechnen die Hotels vor Ort mit bis zu 50 Prozent weniger Buchungen. Luxus-Hotels wie Conrad, Marriott oder Shangri-La reagieren mit grosszügigen Rabatten.

Bereits über zwei Monate halten die Proteste in Hongkong an. Die angespannte Lage hat Auswirkungen auf den Tourismus: Vor allem die Besucherzahlen vom chinesischen Festland aus waren in den letzten beiden Monaten stark rückläufig. Leidtragend ist vor allem die Hotellerie: Die Zimmervermietungen sind gegenüber Vorjahr um 20 Prozent gesunken, im Juli um 40 Prozent und im August wird sogar mit 50 Prozent weniger Hotelbuchungen gerechnet, wie «Bloomberg» berichtet.

So weisen grosse Hotelketten wie Hilton Worldwide, Hyatt und die InterContinental Hotels Group (IHG) auf die negativen Auswirkungen der Proteste hin. Die Sun Hung Kai Properties Ltd., zu der die Four Seasons Hotels oder auch das Grand Hyatt Hong Kong gehört, musste für die Hongkong-Hotels bereits einen Buchungsrückgang von über 20 Prozent gegenüber den Höchstständen des Vormonats hinnehmen.

Aber auch die IHG und Marriott International rechnen für die zweite Jahreshälfte mit einem Umsatzrückgang. So entfallen bei der IHG laut CFO und Direktor, Paul Edgecliffe-Johnson, 15 Prozent des gesamten China-Geschäfts auf Hongkong. Gemäss Arne Sorenson, Präsident und CEO von Marriott International, habe sich der Hongkonger Markt im letzten Quartal zwar recht gut entwickelt, aufgrund der aktuellen Lage sei er bei den Prognosen für die zweite Jahreshälfte aber weniger zuversichtlich.

Flugbetrieb läuft

Die durchschnittliche Hotelauslastung betrug in Hongkong in der ersten Jahreshälfte gute 90 Prozent. Gemäss aktuellen Prognosen dürfte die Auslastung um mindestens einen Drittel sinken. Luxus-Hotels wie beispielsweise das Conrad reagieren auf die sinkende Nachfrage und senken die Zimmerpreise.

So kostet ein Standardzimmer in der Region, wo Demonstrationen stattfinden, derzeit mit umgerechnet 190 Franken pro Nacht rund 40 Prozent weniger als zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr. Auch die Hotels der Marriott International und Shangri-La Asia Ltd. weisen ähnliche Rabatte auf. Ein Sprecher der Shangri-La Group erklärt, dass die von vielen Ländern verschärften Reisehinweise für Hongkong zu zahlreichen Stornierungen geführt hätten.

Zumindest Flugreisende können aufatmen: Am Flughafen Hongkong läuft der Flugbetrieb am Donnerstag wieder normal. Allerdings bleiben die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen wie auch in der Stadt bestehen. Reisende müssen vor dem Zutritt zum Flughafen Ihre Reisedokumente vorzeigen.

(LVE)