Hotellerie

Im a&o Hostel in München: die tägliche Zimmerreinigung ist von vielen Gästen gar nicht erwünscht. Bild: a&o

Wer auf die Zimmerreinigung verzichtet, erhält ein gratis Getränk

a&o Hostels prüfte in einer Testphase die Notwendigkeit für die tägliche Reinigung der Zimmer – das Ergebnis ist verblüffend.

Zwei Monate hat der Test in verschiedenen Häusern der Kette a&o Hostels gedauert. Die Unternehmung ging der Frage nach, ob die Kunden den Bedarf haben, dass die Zimmer täglich gereinigt wird. Und siehe da: Viele der Gäste empfinden die tägliche Reinigung als überflüssig und können nun während dem Check-in ihren Verzicht erklären. Dafür erhalten sie ein kostenloses Getränk. In nur zwei Monaten wurden so bereits 10'000 Reinigungen gespart.

«Die Idee, auf die tägliche Zimmerreinigung zu verzichten, ist generell nicht neu, deshalb aber nicht weniger effektiv», betont Matthias Posth, Project Manager Operations bei a&o und führt aus: «Es ist ein Baustein, den Energie- und Wasserverbrauch zu senken. Wir stellen vieles in Frage und auf den Prüfstand, um Ressourcen zu sparen, wo es geht und Sinn macht.»

Posth ist seit diesem Jahr auch verantwortlich für Projekte im Bereich Nachhaltigkeit, die gut ein Viertel seiner Zeit in Anspruch nehmen. Ende Jahr soll der erste Report darüber erfolgen und fortlaufend jedes Jahr erscheinen: «Wir wollen nicht nur über Nachhaltigkeit sprechen, sondern aktiv werden – im kleinen und grossen Rahmen.» Nachhaltigkeit sei so relevant wie kein anderes Thema. Umfragen dazu sollen künftig regelmässig stattfinden: «Wir haben sehr viele junge Gäste und können von deren Bedürfnissen und Ansprüchen lernen; wenn wir das schaffen, dann bleiben sie uns auch in späteren Jahren treu.»

Dass die Firma das Thema ernst nimmt, zeigen auch weitere Projekte und Umstellungen wie Greencareprodukte im F&B-Bereich, straffe Dosierung und Einsatz von Chlor nur in Ausnahmen im Housekeeping, 100-prozentige Umstellung der Häuser auf LED, E-Ladesäulen für Autos, Rabatt bei Refill-Bechern und nachhaltige Kleidung. Darüber hinaus soll der Plastik in Lunch-Paketen und eingeschweisste Sandwiches aus der Snack-Bar verschwinden. Dafür werden momentan verschiedene Alternativen getestet.

(NWI)