Hotellerie

1999 in Zürich gegründet, besitzt die Stiftung Blindekuh heute zwei Dunkelrestaurants in der Schweiz und beschäftigt erfolgreich 57 Angestellte. Bild: Blindekuh.

Dunkelrestaurant Blindekuh seit 20 Jahren auf Erfolgskurs

Dieses Jahr feiert die Blindekuh in Zürich bereits das 20-jährige Bestehen – und schreibt trotz hoher Personalkosten schwarze Zahlen.

Es ist vor allem der Name, der einem bleibt: Blindekuh. Ein Restaurant, welches sehende Menschen die Welt der nicht-sehenden näherbringen soll und zudem wichtige Arbeitsplätze für sehbehinderte Personen schafft. Gerade der etwas spezielle Name kam anfangs in Blindenkreisen nicht bei allen gut an. Andrea Blaser, die zum vierköpfigen Gründerteam gehört, sagt dazu: «Wir wollten eine Marke kreieren, was uns auch gelungen ist.»

Inzwischen besitzt die Stiftung Blindekuh je einen Restauarantbetriebe in Zürich und in Basel mit insgesamt 57 Angestellten. 22 von ihnen sind blind oder sehbehindert. Von den 35 nicht sehbehinderten Mitarbeitenden werden zwölf ausschliesslich für den Eventbereich Halle 7 in Basel eingesetzt. Der Erfolg stellte sich schnell ein: Das Konzept wurde seit der Gründung des Dunkelrestaurants in Zürich im Jahr 1999 weltweit kopiert. 2011 nahm der Duden den Begriff «Dunkelrestaurant» offiziell in den deutschen Wortschatz auf.

Im Restaurant Blindekuh Zürich sind seit der Gründung bis heute 510‘000 Gäste eingekehrt, in Basel (Eröffnung 2005) sind es bislang 185‘000 Gäste. Zählt man die 250‘000 Gäste dazu, welche die Ausstellung und Bar in kompletter Dunkelheit der Blindenkuh im Rahmen der Expo 02 besucht haben, resultieren per Saldo bis heute 910‘000 Gäste. Der Gesamtumsatz der Stiftung nach 20 Jahren beläuft sich auf 58,5 Millionen Franken. Auch im Geschäftsjahr 2018 schrieb die Stiftung erneut schwarze Zahlen – trotz konzeptbedingt hoher Personalkosten.

Um ihren runden Geburtstag gebührend zu feiern, hat sich die Stiftung Blindekuh einiges einfallen lassen. Bereits realisiert wurde eine Jubiläumszeitung mit Portraits von Mitarbeitenden und einem geschichtlichen Überblick. Vom 5. bis 7. Juli wird die Blindekuh einen Auftritt am «Züri Fäscht» haben: Sie wird im Kreuzgang der Fraumünster Kirche einen Sinnesparcours im Dunkeln durchführen und eine Bar mit Musik betreiben. Der Betrieb in Zürich wird ausserdem mit finanzieller Unterstützung der Stadt Zürich und des Lotteriefonds des Kantons Zürich ihren Empfangsbereich vollständig erneuern.

(TN)