Hotellerie

Das Luzerner Kapselhotel musste nach wenigen Tagen schliessen. Bild: Der Internaut / Lukas Imhof

Kapselhotel: Das war ein kurzer Spass

Nur wenige Tage nach Eröffnung des Capsule Hotel Lucerne gehen die blauen Lichter wieder aus. Die jungen Hoteliers lancierten das 18-Röhren-Hotel ohne vorliegende Bewilligung...

Wie sich das neue Luzerner Kapselhotel anfühlt, hat unser Gastautor, der Internaut, erst vor wenigen Tagen beschrieben. Mehr als eine Mütze Schlaf sei beim Übernachten in einer der 19 Röhren zu erwarten. Doch der Spass ist bereits wieder zu Ende.

Offensichtlich lag den jungen Hotelbetreibern die nötige behördliche Genehmigung noch nicht vor. Nun mussten die blauen Lichter im Capsule Hotel Lucerne wieder gelöscht werden, nur wenige Tage nach Eröffnung.

Das Baubewilligungsverfahren sei aufgrund von kommunikativen Missverständnissen noch hängig. «Aus diesem Grund wurde die wirtschaftliche Tätigkeit des Capsule Hotels bis auf Weiteres pausiert», schreibt der Verein in einer Mitteilung. Für Gäste, die bereits eine Übernachtung reserviert haben, wird eine Übernachtung in gleichwertigen Betrieben sichergestellt.

Die Projektleiter des Kapselhotels sind in engem Kontakt mit den Behörden. Da der Verein in den letzten Wochen breite Unterstützung der Behörden, Politik, Startups und Unternehmen gekriegt habe, «sind wir zuversichtlich, dass das erste Capsule Hotel der Schweiz bald wieder eröffnet werden kann».

Wie die Stadt Luzern mitteilt, sei es keineswegs das Ziel, das Kapselhotel zu schliessen. Ende Juli 2018 sei bei der Stadt das Baugesuch für das «Kapselhotel» eingegangen. «Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen bzw. es liegt noch keine Baubewilligung für das Hotel vor». Ein enger Austausch finde mit den Gesuchsstellern statt.  «Es ist auch der Stadt Luzern ein wichtiges Anliegen, dass das Capsule Hotel wieder eröffnet werden kann». Jedoch erst, sobald die nötigen Bewilligungen vorliegen. Der genaue Zeitpunkt dafür sei heute noch offen.

Das sagt der Kapselhotel-Tester

Und was sagt unser Tester, der Internaut zu den jüngsten Geschehnissen? «Nun, vielleicht hätte man stutzig werden sollen, als sich die Initianten rühmten, wie schnell sie das Vorhaben auf die Beine gebracht hatten», schreibt der Internaut in seinem jüngsten Blog-Post.

Um dann aber noch grundsätzlich zu werden: «Wieder einmal also prallen auf dem Werkplatz Schweiz Jungunternehmer auf eine Welt, die von Gastgewerbe- und Gewerbepolizisten durchwirkt ist, wo Baukontrolle, Brandschutz und Bewilligungsordner regieren. Man könnte dazu neigen, dies zur einer Geschichte Startup versus Apparatschiks hoch zu föhnen. Hier die Fun-Fraktion, da der Funktionärs-Furunkel.

Aber das wäre zu einfach. In der Annahme, dass die Stadt in jedem Fall immer so genau hinschaut, muss man sagen: Wenn jeder andere gestandene Wirt und Hotelier behördengerecht innovieren muss, dann soll das auch für die jungen Wilden gelten.»

(GWA)