Kiruna: Neue Stadt, neues Hotel

Kiruna ist eine Stadt mit rund 20'000 Einwohnern, welche im Herzen von Schwedisch-Lappland liegt. Obwohl touristisch durchaus ansprechend - nicht die Stadt selber, sondern das liebliche Umland - ist der Tourismus hier nur eine Fussnote: Haupterwerbszweig ist der Abbau von Eisenerz. Hier liegt die grösste unterirdische Eisenerzmine der Welt, die soviel Eisenerz liefert, dass man damit täglich sechs Eiffeltürme bauen könnte. Das Problem ist aber, dass die Mine immer grösser wird und immer näher an den Stadtkern rückt. Bereits 2007 wurde deshalb entschieden, die ganze Stadt mitsamt Bevölkerung sukzessive umzusiedeln; konkret wurde das Projekt 2014 angegangen.

In rund drei Kilometern Distanz vom aktuellen Stadtkern entsteht seitdem das neue Kiruna. Das neue Rathaus steht bereits, wie auch die meisten anderen administrativen Gebäude, auch zahlreiche Wohnungen stehen bereit. Bis 2033 soll alles umgezogen bzw. neu erbaut sein; die alte Stadt wird dann quasi von der Eisenerzmine geschluckt worden sein. Und weil ja auch Besucher in der neuen Stadt übernachten wollen, braucht es dort auch Hotels.

Scandic ist eine der Hotelketten, welche in Kiruna präsent sind, aktuell mit dem «Scandic Ferrum» (Letzteres bedeutet sinnigerweise «Eisen»). Dieses wird planmässig Ende 2021 schliessen müssen, aber Scandic gibt Kiruna nicht auf: Bis Oktober 2021 wird im neuen Kiruna auch ein neues Scandic erbaut. Die Pläne dafür wurden soeben bekannt gegeben. Das Hotel wird in Besitz der schwedischen Minenbaugesellschaft LKAB sein und von der Baufirma Skanska errichtet werden; die Baukosten sind auf umgerechnet 55 Millionen Franken veranschlagt. Mit 230 Zimmern, Konferenzräumen, einem Restaurant und der ersten Skybar der Stadt wird es auch das grösste Hotel in Kiruna sein. Es wird im Herzen der Neustadt, im «District 10» liegen.

Das soll auch Arbeitsplätze schaffen und neue Einwohner anlocken. Kiruna will weiter existieren - einfach an anderem Ort als bisher...