Hotellerie

Einfach und doch hochstehend, und vor allem nachhaltig: Die Nolla Cabin von Nolte. Diese ist aktuell nur auf Zerobnb gelistet, soll aber auch bei Airbnb Platz finden. Bild: Nolte

Zerobnb setzt auf nachhaltige Ferienwohnungs-Alternativen

Eine finnische Energiefirma lanciert ein Portal für nachhaltige Unterkünfte. Das erklärte Ziel dabei ist, dass Airbnb eine Nachhaltigkeits-Kategorie schafft.

Nachhaltigkeit spielt bei den Reiseentscheidungen von immer mehr Menschen eine gewichtige Rolle. Gerade bei den Übernachtungsangeboten ist man sich aber oft im Unklaren darüber, wie nachhaltig das besagte Angebot eben ist. Und bei grossen «Betten-Portalen» wird darüber oft auch nur unzureichend informiert – im Falle von Airbnb ist es so, dass es bei den Selektionskriterien für eine Unterkunft den Tab «Nachhaltige Unterkunft» nicht gibt.

Das hat die finnische Firma Neste, welche auf erneuerbare Energien spezialisiert ist, zu einem eigenwilligen Move verleitet: Sie lanciert das Portal «Zerobnb», natürlich eine Wortmischung aus «Airbnb» und «Zero», welches für (möglichst) Null Emissionen steht. Auf dem Portal werden besonders nachhaltige Unterkünfte von Airbnb gesammelt, darüber hinaus können Menschen und Unternehmen aus aller Welt eigene nachhaltige Alternativen für den Ferienaufenthalt listen. Auslöser dafür war, dass Neste eine eigens kreierte Unterkunft namens «Nolla Cabin» (eine Art nachhaltiges Ferien-«Zelt» aus Holz, siehe Bild oben) auf Airbnb listen wollte, aber eben kein Tab für nachhaltige Unterkünfte vorhanden war.

Mit Zerobnb kann Neste die grösste Home-Sharing-Plattform der Welt keineswegs konkurrenzieren. Das ist aber auch nicht das Ziel – Neste will nicht mal die Nachhaltigkeits-Nische belegen. Das Ziel ist erklärtermassen, dass Airbnb einen Nachhaltigkeits-Tab auf der eigenen Website einrichtet. Sobald dies erfolgt sei, wird Zerobnb wieder eingestellt.

Eins muss man den Finnen lassen: Sie schaffen es immer wieder auf originelle Weise, für Aufmerksamkeit zu sorgen. Zur Aktion meint Sirpa Tuomi, Marketingdirektor bei Neste: «Die Nachfrage für nachhaltige Reiseangebote steigt – und das ist gut so, weil ja Tourismus inzwischen fast ein Zehntel der globalen Treibhausgas-Emissionen verursacht. Wer kein Experte ist, kann aber kaum richtig erkennen, ob eine Unterkunft nachhaltig operiert oder nicht. Wir möchten mit Zerobnb die Diskussion anregen und grosse Player wie Airbnb dazu bringen, sich vermehrt mit dieser Thematik zu beschäftigen.»

(JCR)