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Ein jahrhundertealtes Wahrzeichen im Herzen Irlands: der Rock of Cashel inmitten der grünen Hügel von Tipperary. Bild: Tourism Ireland, Chris Hill

Dieses Irland kennen Sie noch nicht

Irland hat weit mehr zu bieten als die Cliffs of Moher, den Giant’s Causeway oder das Trinity College in Dublin. Abseits der bekannten Pfade zeigt die grüne Insel eine beeindruckende Vielfalt an Sehenswürdigkeiten, die auf keiner Reise fehlen sollten.

Irland – sowohl die Republik als auch Nordirland – bietet weit mehr, als man auf den ersten Blick sieht. Abseits der Touristenmassen offenbart die grüne Insel nicht nur spektakuläre Landschaften, sondern auch Momente der Ruhe und Abgeschiedenheit.

Im Schatten der pulsierenden Städte und der eindrucksvollen Klippen an der Ost- und Westküste von Irland gerät das Zentrum der Insel gerne in Vergessenheit. Im Rahmen eines Medienlunchs im James Joyce Pub in Zürich haben Katja Meinken-Wiedemann und Nadine Lehmann von Tourism Ireland über die Vorzüge einer Reise in «Irlands herzliche Mitte» gesprochen sowie weitere «Hidden Gems» des Landes verraten.

Im Herzen der Insel

Die sogenannten «Midlands» bieten eine sanfte, unberührte Natur mit Flüssen und Wäldern, die man ideal zu Fuss, per Velo oder auf dem Wasser kennenlernen kann. Der Shannon, Irlands längster Fluss, schlängelt sich durch die Landschaft, zwischen menschenleeren Buchten und Klosterinseln. Stille Seenlandschaften, Moore, Wälder und eine Vielzahl traditioneller Dörfer prägen diese Region. Moore wie das Connemara Bog Complex oder der Wild Nephin National Park bilden grossflächige, weitgehend unberührte Ökosysteme.

Ebenfalls in den Midlands befindet sich eine Lonely Planet Top-Destination für 2026: Die Grafschaft Tipperary – ein Mix aus historischen Stätten, ursprünglichen Dörfern und einer abwechslungsreichen Landschaft. Die Grafschaft ist nur zwei Stunden von Dublin entfernt und bietet Sehenswürdigkeiten wie den Rock of Cashel, einst Hochsitz von Königen, leckere lokale Produkte wie Cashel Blue Cheese oder malerische Musik-Pubs.

Königlich übernachten

Irland ist zweifellos ein Paradies für Golf-Fans: Die grüne Insel beherbergt über 400 Golfplätze. 2027 gastiert der Ryder Cup erstmals seit 21 Jahren wieder auf irischem Boden. Das 5-Sterne-Luxushotel «Adare Manor» in der Grafschaft Limerick wird vom 13. bis 19. September 2027 die besten Golfer der Welt beherbergen.

Noch zahlreicher als die Golfplätze sind Irlands Burgen und Schlösser – mehr als 3000 im gesamten Land. Viele davon können besichtigt werden oder wurden gar zu Schlosshotels, Bed & Breakfasts oder Ferienhäusern umfunktioniert, sodass eine Übernachtung zu einem echten Erlebnis wird. Besonders berühmt sind Häuser wie Ashford Castle, ein 800 Jahre altes Anwesen inmitten eines riesigen Waldgebiets, oder Ballynahinch Castle in Connemara, das zwar eher ein Herrenhaus als eine klassische Burg ist.

Haben den Medienschaffenden im James Joyce Pub in Zürich die Destination Irland nähergebracht: Katja Meinken-Wiedemann (l.) und Nadine Lehmann von Tourism Ireland. Bild: TN

Wer noch immer an das Vorurteil glaubt, dass die irische Küche nicht viel zu bieten hat, sollte sich schleunigst vom Gegenteil überzeugen lassen. In den letzten 15 Jahren hat sich das kulinarische Angebot enorm weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es mehr als 20 Restaurants auf der Insel mit einem oder gar zwei Michelin-Sternen. Besonders spannend sind die kleinen Farm-to-Table-Restaurants, die mit regionalen Zutaten kochen. Für Austernliebhaber gibt es zudem die Möglichkeit, die Produktion auf einer der Farmen hautnah mitzuerleben.

Der aufstrebende Norden

Der Giant’s Causeway und Belfast, die Hauptstadt Nordirlands, sind den meisten ein Begriff. Trotzdem haftet die dunkle Vergangenheit noch immer an der Region – zu Unrecht. Nordirland präsentiert sich heute als moderne, kreative und zugleich traditionsbewusste Destination. Belfast entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einer dynamischen und kulturell wichtigen Stadt, die seit 2021 sogar als Unesco-City of Music gilt.

Auch ausserhalb der Städte hat das Land weit mehr zu bieten: Fernab der Menschenmassen, im äussersten Südosten Nordirlands, erheben sich die «Mournes», die C.S. Lewis zu den Landschaften inspirierten, aus denen später «Narnia» entstand – ein Paradies für Wanderer und Fotografen. Sehenswert sind zudem die Glens of Antrim, die vielen Sehenswürdigkeiten entlang der Causeway Coastal Route und die Sperrin Mountains, die als absoluter Wander-Geheimtipp gelten.

Nebst einsamen Stränden gibt es im Norden Irlands auch einsame Inseln: Vor der Küste von Ballycastle liegt die 140-Seelen-Insel «Rathlin Island». Hier befinden sich die grössten Papageitaucher-Kolonien Nordirlands, und die dramatischen Klippen sind Heimat von Basstölpeln, Trottellummen und Tordalken.

(MLD)