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Am 28. November dürfte es in Italien landesweit aufgrund des Generalstreiks zu spürbaren Einschränkungen im Personenverkehr kommen. Bild: Unsplash, Kyle Bushnell

Italien steht landesweiter Generalstreik bevor

Am Freitag, 28. November, wollen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ganz Italien für 24 Stunden ihre Arbeit niederlegen. Besonders im Bahn-, Flug- und Nahverkehr müssen Reisende mit massiven Ausfällen rechnen.

Ein umfassender 24-stündiger Generalstreik in Italien droht am Freitag, den 28. November, den öffentlichen Verkehr und das Gesundheitswesen massiv zu beeinträchtigen. Reisende müssen sich auf erhebliche Ausfälle bei der Bahn, im Flugverkehr und im öffentlichen Nahverkehr einstellen. Für Freitagvormittag ab 11.00 Uhr ist eine grosse Kundgebung direkt vor dem Parlament auf der Piazza Montecitorio in Rom geplant, wie verschiedene Medien berichten.

Ein Bündnis aus verschiedenen Basisgewerkschaften (COBAS, USB, SGB und CUB) hat zu einem landesweiten Generalstreik aufgerufen. Der Protest richtet sich explizit gegen die wirtschaftlichen Pläne der Regierung von Giorgia Meloni. Die Arbeitnehmervertreter fordern unter anderem deutlich höhere Investitionen in das Gesundheits- und Bildungswesen, eine Verbesserung der Arbeitsverhältnisse sowie Lohnerhöhungen, die den durch Inflation entstandenen Kaufkraftverlust wieder ausgleichen. Finanziert werden soll dies durch drastische Kürzungen bei den Militärausgaben.

Landesweite Verkehrsbeeinträchtigungen

Der landesweite Generalstreik dürfte den Transportsektor schwer treffen und sowohl den Güter- als auch den Personenverkehr auf See, Strasse, Schiene und in der Luft erheblich beeinträchtigen. Die Arbeitnehmenden im Bahnverkehr wollen den Streik bereits am Donnerstagabend um 21.00 Uhr beginnen. Er soll 24 Stunden dauern. Wie in Italien üblich, bleiben jedoch gesetzlich vorgeschriebene Zeitfenster für den Berufsverkehr bestehen: Züge fahren also garantiert zwischen 6.00 und 9.00 Uhr morgens sowie von 18.00 bis 21.00 Uhr abends.

Das Personal der Autobahngesellschaften wird die Arbeit von Donnerstag 22.00 Uhr bis zum gleichen Zeitpunkt am Folgetag niederlegen. Der Personalmangel könnte zu Staus an wichtigen Mautstellen und längeren Reaktionszeiten auf den wichtigsten Güterverkehrskorridoren führen, insbesondere entlang der stark befahrenen Nord-Süd-Industriestrecken.

Auch der Flugverkehr ist betroffen: Es ist mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen. Die nationale Zivilluftfahrtbehörde gab bekannt, dass alle Flüge, einschliesslich Charterflüge, die zwischen 07.00 und 10.00 Uhr sowie zwischen 18.00 und 21.00 Uhr geplant sind, garantiert stattfinden werden. Verbindungen von oder zu Inseln, Flüge des öffentlichen Dienstes sowie Interkontinentalflüge werden ebenfalls zu jeder Zeit abgewickelt.

Auch in italienischen Häfen ist mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen, da in Genua, Triest, Livorno und Civitavecchia Mobilisierungsmassnahmen angekündigt wurden.

(TN)