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Flydubai setzt auf Airbus: der Grossauftrag über 150 A321neo markiert Kurswechsel in der Flottenstrategie. Bild: FZ

Flydubai setzt auf Airbus und bestellt 150 A321neo

Auf der Dubai Airshow 2025 hat Flydubai über 150 Airbus A321neo geordert. Die bisher ausschliesslich Boeing-betriebene Airline ist erstmals Airbus-Kunde.

Mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding (MoU) über bis zu 150 Airbus A321neo hat Flydubai am zweiten Tag der Dubai Airshow 2025 ein deutliches Signal gesetzt: Die rasant wachsende Airline des Emirats erweitert ihre Flottenstrategie erstmals um Flugzeuge des europäischen Herstellers.

Der Schritt bedeutet nicht nur eine quantitative, sondern auch eine qualitative Erweiterung der Flottenplanung. Der A321neo gilt als das derzeit leistungsstärkste Single-Aisle-Modell von Airbus – mit hoher Reichweite, modernen Triebwerken und einer verbesserten Treibstoffeffizienz von mehr als 20 Prozent gegenüber Vorgängermodellen. Damit will flydubai künftig auch weiter entfernte Märkte bedienen und neue Destinationen erschließen.

Scheich Ahmed bin Saeed Al Maktoum, Vorsitzender von Flydubai, bezeichnete die Vereinbarung als «wichtigen Meilenstein» in der Entwicklung der Airline. Sie stehe im Einklang mit der wirtschaftlichen Agenda Dubais und unterstütze die langfristige Vision des Emirats, den Flughafen Dubai World Central (DWC) zu einem globalen Mega-Drehkreuz auszubauen. Der Ausbau DWC gilt als Schlüsselprojekt für die strategische Positionierung Dubais im internationalen Luftverkehr.

Phase der Diversifizierung

Für Flydubai markiert der Einstieg bei Airbus zugleich eine neue Phase der Diversifizierung. Bislang setzte die 2008 gegründete Airline ausschliesslich auf Boeing-Modelle, insbesondere auf die 737 MAX. Die Entscheidung für die A321neo wertet Christian Scherer, CEO Commercial Aircraft bei Airbus, als Bestätigung für die Leistungsfähigkeit des Flugzeugs in Bezug auf Reichweite, Effizienz und Passagierkomfort.

Die A321neo ermöglicht Flydubai, stärker auf Mittelstreckenexpansion zu setzen, wachsende Nachfragen zu bedienen und das Streckennetz differenzierter auszubauen. Zudem unterstützt sie die Nachhaltigkeitsziele der Airline und des Emirats: Die A320neo-Familie ist bereits heute für den Betrieb mit bis zu 50 Prozent nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) zertifiziert; bis 2030 strebt Airbus eine vollständige SAF-Kompatibilität an.

Weltweit liegen für die A321neo nach Airbus-Angaben bis Ende Oktober 2025 mehr als 7200 Bestellungen von fast 100 Kunden vor – ein Indiz dafür, wie stark das Segment der effizienten Schmalrumpfflugzeuge im Wettbewerb um Reichweite und Kosteneffizienz wächst.

75 Boeing 737 Max bestellt

Eine Abkehr von Boeing signalisiert der Airbus-Deal aber nicht. Nur tags darauf hat Flydubai nun nämlich auch noch eine Boeing-Grossbestellung in Auftrag gegeben. Die in Dubai ansässige Fluggesellschaft hat mit Boeing ein Memorandum of Understanding über 75 Boeing 737 MAX unterzeichnet.

Flydubai betreibt bisher eine junge und effiziente Flotte von 96 Boeing 737-Flugzeugen, darunter 27 Boeing 737-800 der nächsten Generation, 66 Boeing 737 MAX 8 und 03 Boeing 737 MAX 9.

(TN)