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Das geplante Resort der Trump Organization soll aus rund 80 Strand- und Überwasser-Villen bestehen und etwa 25 Minuten per Schnellboot von der maledivischen Hauptstadt Malé entfernt liegen. Bild: amador1

Trump-Firma plant digitales Luxusresort auf den Malediven

Mit einem tokenisierten Immobilienprojekt wagt die Trump Organization gemeinsam mit Dar Global einen Vorstoss in die Zukunft der Hotelfinanzierung. Ein neues Luxusresort auf den Malediven soll erstmals vollständig über digitale Beteiligungen finanziert werden.

Die Trump Organization drängt gemeinsam mit dem saudischen Partner Dar Global in ein neues Kapitel digitalisierter Immobilieninvestments. Auf den Malediven planen die Unternehmen den Bau eines hochpreisigen Luxusresorts, dessen Anteile erstmals vollständig über Blockchain-Technologie handelbar sein sollen. Das «Trump International Hotel Maldives» wäre damit eines der international ersten Grossprojekte, das bereits in der Entwicklungsphase tokenisiert wird.

Das geplante Resort soll aus rund 80 Strand- und Überwasser-Villen bestehen und etwa 25 Minuten per Schnellboot von der maledivischen Hauptstadt Malé entfernt liegen. Die Fertigstellung ist für Ende 2028 vorgesehen. Entwickelt wird das Projekt von Dar Global, der London-notierten Auslandseinheit eines saudischen Immobilienkonzerns.

Neu ist vor allem das Finanzierungsmodell: Anteile an der Entwicklung sollen in Form digitaler Token ausgegeben werden, die auf einer Blockchain gehandelt werden können. Damit richtet sich das Projekt gezielt an internationale Krypto-Investoren. «Diese Entwicklung setzt einen neuen Massstab für Innovationen im Bereich der Immobilieninvestitionen durch Tokenisierung», sagte Eric Trump, Executive Vice President der Trump Organization, gemäss «Bloomberg».

Teil einer grösseren Krypto-Strategie

Die Ankündigung fällt in eine Phase, in der die Trump-Familie ihre Aktivitäten im Kryptosektor intensiviert. Erst kürzlich hatte Eric Trump in einem Interview über Pläne gesprochen, künftig weitere Immobilienprojekte über WLFI – eine mit der Familie verbundene Krypto-Plattform – zu tokenisieren. Parallel dazu hatte die US-Regierung regulatorische Vorgaben für Stablecoins gelockert, was branchenweit als Signal für mehr Krypto-Offenheit interpretiert wird.

Die Tokenisierung von Vermögenswerten gilt als eines der zentralen Wachstumsfelder der Finanzindustrie. Analysten erwarten, dass bis 2035 Immobilienanlagen im Wert von mehreren Billionen US-Dollar digitalisiert werden könnten. Dennoch warnen Experten vor regulatorischen Unsicherheiten, möglichen Liquiditätsengpässen und Sicherheitsrisiken – Herausforderungen, die auch das Malediven-Projekt nicht ausklammern kann.

Saudische Partnerschaft im Fokus

Die Kooperation mit Dar Global – einer Tochter eines saudischen Konzerns – erhält zusätzlichen politischen Aufmerksamkeit. Nur einen Tag nach der Projektankündigung wird der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman zu seinem ersten Treffen mit Präsident Trump seit 2018 in Washington erwartet.

Das Malediven-Resort ist nicht das einzige gemeinsame Projekt der Partner: Sie entwickeln derzeit auch Immobilien in Jeddah und Dubai sowie Resorts, Residenzen und Golfanlagen in Oman und Katar. Die Trump Organization arbeitet zudem an weiteren Expansionsplänen, darunter Projekte in Bali und Vietnam.

Nach Jahren des Rückgangs – aktuell betreibt Trump Hotels nur noch acht Anlagen in den USA und Europa – soll die internationale Expansion der Marke neuen Schwung verleihen. Mit dem tokenisierten Resort auf den Malediven könnte das Unternehmen nun auch im digitalen Finanzmarkt neue Zielgruppen erschliessen. Ob das Projekt tatsächlich zum Vorbild für die Immobilienbranche wird, bleibt abzuwarten.

(TN)