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Thailand macht Kehrtwende beim Alkoholverbot
Weniger als eine Woche nach der Einführung eines verschärften Alkoholgesetzes ist die thailändische Regierung überraschend zurückgerudert. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, wird das Verkaufsverbot am Nachmittag – zwischen 14 und 17 Uhr – ab Anfang Dezember im Rahmen eines sechsmonatigen Pilotprojekts aufgehoben. Gesundheitsminister Pattana Promphat erklärte nach einer Sitzung des Alkoholkontrollkomitees, dass eine Verlängerung über Mitte 2026 hinaus möglich sei.
Der Ursprung der Massnahme reicht bis ins Jahr 1972 zurück: Das Nachmittagsverbot existiert zwar seit Jahrzehnten, wurde aber lange nur im Detailhandel konsequent umgesetzt. Die jüngste Verschärfung hätte jedoch erstmals auch Bars, Restaurants und touristische Einrichtungen betroffen. Für Reisende hätte dies unangenehme Folgen haben können. Vorgesehen waren Bussen von bis zu 10’000 Baht (rund 250 Franken) für den Konsum in der verbotenen Zeit.
Der Widerstand aus der Tourismus- und Gastronomiebranche fiel entsprechend deutlich aus. Betreiber von Bars und Lokalen warnten vor massiven Umsatzeinbussen, internationale Reiseverbände kritisierten die unklare Kommunikation und die Gefahr von Fehlinterpretationen durch Touristinnen und Touristen. Auch die Sorge vor missbräuchlichen Polizeikontrollen wurde laut.
Mit der schnellen Kehrtwende will die Regierung nun Verlässlichkeit schaffen und den angeschlagenen Tourismussektor stabilisieren. Thailand verzeichnete zuletzt einen Rückgang ausländischer Besucherinnen und Besucher – eine Entwicklung, die das Land unbedingt stoppen will.