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Unwetter-Chaos in Portugal
Das Tiefdruckgebiet Claudia hat Portugal am Donnerstag (13. November 2025) schwer getroffen und zu massiven Schäden geführt. Bis 17 Uhr verzeichnete der Zivilschutz 1874 Einsätze, die meisten davon in der Region Setúbal südlich der Hauptstadt Lissabon.
Besonders betroffen waren laut der portugiesischen Zeitung «Público» tiefer gelegene Gebiete, wo mehr als 1000 Überschwemmungen gemeldet wurden. Hinzu kamen über 300 umgestürzte Bäume, zahlreiche blockierte Strassen und Schäden an Gebäuden.
Im Ort Fernão Ferro kam es zu einem tragischen Zwischenfall: Ein Ehepaar im Alter von 88 Jahren wurde tot in seinem überfluteten Haus gefunden. Rettungskräfte mussten Türen und Fenster aufbrechen, konnten jedoch nur noch den Tod der beiden feststellen. Insgesamt wurden mindestens vier Personen obdachlos, weitere mussten ihre Häuser nach Überflutungen vorübergehend verlassen.
Auch die Infrastruktur war stark beeinträchtigt. Zwischen Entroncamento und Santarém wurde der Bahnverkehr zeitweise eingestellt, im Alentejo kam es aufgrund abgesackter Gleise zu Einschränkungen.
Am Donnerstagnachmittag waren zudem rund 7000 Haushalte ohne Strom, besonders in den Bezirken Lissabon, Setúbal und Santarém. Erst gegen Abend meldete der Netzbetreiber eine weitgehende Normalisierung der Lage.
Die Behörden warnen weiterhin vor anhaltend schlechtem Wetter. Besonders Küstengebiete müssen mit starkem Wellengang und Sturmböen rechnen. Die Zivilschutzbehörde rief die Bevölkerung eindringlich zu Vorsicht auf.
Empfohlen wird unter anderem, Wasserabläufe freizuhalten, lose Gegenstände zu sichern, Wälder und Uferbereiche zu meiden sowie keine überschwemmten Strassen zu überqueren. Auch Autofahrer sollen defensiv fahren und auf Aquaplaning achten.
Claudia wird Portugal laut den Meteorologen noch bis zum Wochenende beschäftigen.