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Swiss nach neun Monaten: mehr Passagiere, aber weniger verdient
Swiss hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 ein operatives Ergebnis von 411,2 Millionen Franken erzielt, was einem Rückgang von rund 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Umsatz blieb mit 4,2 Milliarden Franken stabil, doch steigende Kosten und ein zunehmender Preisdruck führten zu einer deutlichen Gewinnschmälerung. Auch im traditionell starken dritten Quartal sank der operative Gewinn um gut zehn Prozent auf 216,2 Millionen Franken, während die Erträge um 5,2 Prozent zurückgingen.
Die Zahl der Passagiere stieg leicht um 0,8 Prozent auf knapp 14 Millionen, das Flugangebot – gemessen in Sitzkilometern – wuchs um 1,7 Prozent. Damit konnte Swiss ihr angestrebtes Wachstum nicht vollständig realisieren. Hauptursachen waren fehlende Triebwerke und Piloten, die den Ausbau des Flugplans bremsten. Besonders auf den Nordamerika-Strecken, dem wichtigsten und ertragsstärksten Markt der Airline, ging die Nachfrage zurück. Vor allem in der Economy Class zeigten Reisende aus Europa in die USA Zurückhaltung, sodass Swiss mit tieferen Ticketpreisen gegensteuern musste, was die Erträge zusätzlich belastete.
Schleppendes US-Geschäft
Negativ wirkten sich zudem steigende Personalkosten, höhere Gebühren und wachsende Umweltabgaben aus. Einen gewissen Ausgleich boten die gesunkenen Kerosinkosten, die das Ergebnis leicht entlasteten. Positiv entwickelte sich auch der Flugbetrieb: Die Pünktlichkeit verbesserte sich deutlich auf 68,1 Prozent, was einem Zuwachs von 5,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Gleichzeitig konnte die Zahl kurzfristiger Flugstreichungen nahezu halbiert werden – ein Zeichen für die gestiegene Stabilität des Betriebs.
CFO Dennis Weber erklärt, das Ergebnis spiegle die schwierige Marktlage wider: Die Branche kämpfe derzeit mit einer abnehmenden Nachfrage und gleichzeitig weiter steigenden Kosten: «Unsere Branche kämpft momentan mit einer sich abschwächenden Nachfrage bei weiter steigenden Kosten. Dies schlägt sich auch in unserem Resultat deutlich nieder. Vor allem auf den Nordamerikastrecken, dem für uns wichtigsten und ertragsstärksten Markt, ist die Nachfrage schwächer geworden. Besonders in der Economy Class sehen wir eine gewisse Zurückhaltung bei Reisen aus Europa in die USA. Dort mussten wir die Nachfrage über tiefere Ticketpreise anregen. Das drückt unsere Erträge.»
2026, ein Übergangsjahr
Zu Beginn des vierten Quartals hat Swiss ihren ersten Airbus A350 in Empfang genommen. Das neue Flugzeug mit dem Kabinenkonzept «Swiss Senses» markiert den Start einer neuen Ära und steht für den Anspruch, Komfort, Design und Technologie auf ein neues Niveau zu heben. Noch in diesem Jahr wird ein weiterer A350 erwartet. Parallel dazu hat Swiss das Bordprodukt auf Langstreckenflügen in allen Reiseklassen verbessert.
CEO Jens Fehlinger betont, dass die Fluggesellschaft mittelfristig wieder wachsen wolle. Die weltweite Nachfrage nach Flugreisen werde auch künftig überdurchschnittlich zulegen, derzeit könne Swiss davon aber noch nicht profitieren. In den kommenden zwölf Monaten will das Unternehmen seine Strukturen und Prozesse auf nachhaltiges, profitables Wachstum ausrichten.
2026 wird als Übergangsjahr betrachtet, während ab 2027 positive Effekte der aktuellen Investitionen erwartet werden. Insgesamt zeigt sich Swiss operativ stabiler und kundenorientierter, steht aber finanziell unter Druck.