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Dank dem KAZA-Univisa können Sambia und Simbabwe innerhalb eines 30-tägigen Zeitraums beliebig oft besucht werden. Die Victoriafälle liegen zwischen den beiden Ländern. Bild: Zambia Tourism Agency

Cross-Border-Tourismus eröffnet neue Optionen für Afrika-Reisende

Afrika öffnet sich zunehmend für den grenzüberschreitenden Tourismus. In mehreren Regionen entstehen Initiativen, die Reisenden ermöglichen, Natur- und Kulturlandschaften über Ländergrenzen hinweg zu erleben.

Afrikas Tourismus wächst über Grenzen hinaus: Immer mehr Länder setzen auf grenzüberschreitende Reiseerlebnisse, die Natur- und Kulturlandschaften verbinden und auch abgelegenen Regionen neue wirtschaftliche Chancen eröffnen.

«Landschaften und Kulturen enden nicht an politischen Grenzen», sagt Hanna Kleber, Vorsitzende von Voice4Africa. «Cross-Border-Tourismus kann helfen, Besucherströme zu lenken, Natur zu entlasten und wirtschaftliche Chancen breiter zu verteilen.»

Ein Beispiel ist die Iona-Skeleton Coast Transfrontier Conservation Area zwischen Angola und Namibia. Auf über 50'000 Quadratkilometern verbinden sich Schutzgebiete beider Länder zu einem einzigartigen Ökosystem. Besonders der wenig erschlossene Iona-Nationalpark im Süden Angolas bietet mit seinen roten Dünen, Felsplateaus und halbnomadischen Gemeinschaften ein noch kaum bekanntes Reiseziel.

Mehr als ein Reisetrend

Auch die Victoriafälle zeigen, wie eng Natur und Grenzen verknüpft sind. Das Unesco-Weltnaturerbe liegt zwischen Simbabwe und Sambia und lässt sich dank des Kaza Univisa problemlos von beiden Seiten erleben – ob mit Panoramablick auf der simbabwischen Seite oder im sprühenden Nass des Devil’s Pool auf sambischer Seite.

Noch weiter reicht der Ansatz im Great Limpopo Transfrontier Park, der den Krüger-Nationalpark (Südafrika), den Limpopo-Nationalpark (Mosambik) und den Gonarezhou-Nationalpark (Simbabwe) vereint. Das Gebiet, so groß wie die Niederlande, ermöglicht Wildtieren freie Bewegung über Grenzen hinweg. Gleichzeitig profitieren ländliche Gemeinden durch nachhaltige Safari-Angebote und neue Einkommensquellen.

Beispiele wie diese zeigen, dass grenzüberschreitender Tourismus in Afrika mehr ist als ein Reisetrend: Er verbindet Natur- und Kulturerlebnis mit nachhaltiger Entwicklung – und öffnet weniger bekannten Regionen neue Perspektiven.

(TN)