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Satellitenaufnahme von Hurrikan Melissa, der sich mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde auf Jamaika zu bewegt. Bild: X / Brody Cowing

Jamaika rüstet sich für Jahrhundertsturm

Hurrikan Melissa zieht mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde auf Jamaika zu. Meteorologen warnen vor einem der heftigsten Stürme seit Jahrzehnten mit lebensbedrohlichen Überschwemmungen und Erdrutschen.

Wirbelsturm Melissa gewinnt über der Karibik schnell an Kraft und zieht als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4 auf Jamaika zu. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde bewegt sich der Tropensturm langsam in Richtung Westen, wie das US-Hurrikanzentrum in Miami mitteilte.

Melissa dürfte nach der Prognose der Meteorologen in der Nacht von Montag auf Dienstag als gefährlicher Hurrikan in Jamaika und im Laufe des Dienstags im Südosten von Kuba auf Land treffen. Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums könnte Melissa der stärkste Hurrikan sein, der Jamaika seit 1988 trifft.

Die Behörden haben den Ausnahmezustand ausgerufen. Sämtliche Flughäfen der Insel wurden am Sonntag laut «ABC News» geschlossen. Jamaikas Verkehrsminister bestätigte, dass der Flugbetrieb komplett eingestellt sei, um Passagiere und Personal zu schützen.

Behörden warnen vor Extremregen und Erdrutschen

Auf Jamaika ist laut Meteorologen mit lebensbedrohlichen Überschwemmungen und Erdrutschen zu rechnen. In Haiti kamen nach starkem Regen bereits drei Menschen ums Leben, auch in der Dominikanischen Republik wurde eine Person getötet.

Der Leiter des jamaikanischen Wetterdienstes, Evan Thompson, warnte vor einem der heftigsten Unwetter der vergangenen Jahrzehnte. Weil Melissa Jamaika direkt treffen werde und sich nur langsam vorwärts bewege, rechnet er mit extrem hohen Niederschlägen und schweren Schäden.

«Wir haben diese Erfahrung bisher noch nicht gemacht, daher ist es wichtig, dass wir dies als eine aussergewöhnliche Situation betrachten», sagte er laut einem Bericht der Zeitung «Jamaica Observer».

Jamaikas Regierungschef Andrew Holness rief die Bevölkerung dazu auf, möglichst zu Hause zu bleiben und den Anweisungen der Behörden zu folgen. Der Zivilschutz richtete fast 900 Notunterkünfte ein.

(TN)