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Der Wandel von Medellín: Eine Stadt, die aufblüht
Elisabeth ZirkEingebettet in ein sattgrünes Tal, umgeben von den bis zu 2600 Meter hohen Anden, ist Medellín längst das Symbol für Kolumbiens Wandel. Wo in den 90ern Drogenkartelle das Stadtbild prägten, zeigen heute Innovation und Nachhaltigkeitsprojekte ein neues Gesicht Kolumbiens.
Mit durchschnittlich 25 Grad Celsius ist die Stadt das ganze Jahr über ein geeignetes Reiseziel. Besonders beliebt während der Trockenzeit von Dezember bis März.
Mit der Seilbahn durch die Metropole
Wer Medellín erkunden will, beginnt am besten mit einer Fahrt in der Metrocable. Sechs verschiedene Seilbahn-Linien verbindet die Viertel an den steilen Hängen rund um das Stadtzentrum und bieten spektakuläre Ausblicke über das grüne Aburrá-Tal. Auch die Anwohner nutzen das Transportmittel, um zur Arbeit und nach Hause zu kommen.

Im Stadtzentrum von Medellín kann man scheinbar endlos durch die Strassen flanieren. Die Fussgängerzone zieht sich über mehr als 13 Blocks und wird daher El Hueco «das Loch» genannt. Kleine Läden, Cafés und Marktstände säumen die Strassen. Verkäufer bieten Früchte und Blumen an, Strassenmusiker sorgen für rhythmische Begleitung.
Zwischendurch erheben sich immer wieder prächtige Bauwerke – Kirchen, ein ehemaliges Schloss, alte Patrizierhäuser. Hier findet man wirklich alles: von handgemachtem Schmuck bis zu tropischen Säften, von Designartikeln bis zu Souvenirs.

Bei Nacht ist die Stadt mindestens genauso eindrücklich wie bei Tag. Das Nachtleben ist vielfältig: in Vierteln wie El Poblado oder Laureles reihen sich Bars, Restaurants und Tanzlokale mit Live-Musik aneinander.
Eine besonders schöne Aussicht bietet das Rooftop Envy oder eine der beiden Rooftop Bars im Click Clack Hotel. Endlose Lichter bis zum Horizont bieten einen einmaligen Blick auf die Stadt, die offenbar nie schläft.

Kreativität und Kunst in der Comuna 13
Das Viertel San Javier galt bis in die 90er Jahre extrem gefährlich und bekannt für seine hohe Kriminalitätsrate und Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Drogenbanden. Heute ist die Region ein Symbol für Medellíns kreativen Wandel. Heute gehört ein Besuch in der Comuna 13 zu den eindrücklichsten Erlebnissen der Stadt.

Auf den Treppen und Mauern leuchten farbenfrohe Murals, begleitet von Hip-Hop-Rhythmen und spontanen Tanzshows. Wer mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ins Gespräch kommt, spürt den Stolz auf das, was sie gemeinsam geschaffen haben – ein lebendiges Quartier voller Lebensfreude. Zahlreiche Bars und Restaurants tummeln sich in den bunten Gassen, die man sogar per Rolltreppe erreicht.
Ein besonders beliebtes Fotomotiv sind die riesigen Streetartbilder des berühmten Graffiti-Künstlers Chota13. Wo einst Gewalt den Alltag bestimmte, steht heute grenzenlose Kreativität und pure Lebensfreude auf der Tagesordnung.
Auch im Stadtviertel Moravia wird deutlich, wie stark Medellín sich verändert hat. Das ehemalige Armenviertel, das einst eine Müllhalde war, ist heute ein blühendes Kulturquartier voller Pflanzen und Farben. Wer Medellín wirklich spüren will, sollte sich Zeit für Gespräche nehmen – mit Künstlern, Tänzerinnen oder Anwohnern, die stolz auf ihre Stadt sind.
Bogotá und Cartagena sind nonstop mit Edelweiss von Zürich aus erreichbar. Medellín ist mit einem Inlandsflug (ca. eine Stunde) von Bogotá erreichbar.
