Here & There

Drohne legt Münchner Flughafen lahm – 3000 Passagiere betroffen
Am Donnerstagabend ist der Flugbetrieb am Münchner Flughafen wegen mehrerer Drohnensichtungen über dem Flughafengelände und dessen Umgebung für Stunden unterbrochen worden. Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) wurde der Betrieb um 22:18 Uhr zunächst eingeschränkt und kurze Zeit später vollständig eingestellt. Erst in den frühen Morgenstunden konnte der Flughafen den Regelbetrieb wieder aufnehmen.
Die Auswirkungen waren erheblich: 17 Abflüge mussten gestrichen, rund 3.000 Passagiere versorgt und 15 ankommende Flüge auf andere Flughäfen – darunter Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt – umgeleitet werden.
Versorgung im Terminal – Feldbetten, Snacks und Getränke
Da das nächtliche Start- und Landeverbot zwischen Mitternacht und fünf Uhr ohnehin den Passagierverkehr einschränkt, war eine kurzfristige Fortsetzung des Flugverkehrs in der Nacht nicht möglich. Hunderte Reisende verbrachten die Nacht am Airport. In Zusammenarbeit mit den Airlines sorgte der Flughafen München für eine provisorische Unterbringung: In den Terminals wurden Feldbetten aufgebaut, Decken, Snacks und Getränke ausgegeben. Polizei und Flughafenfeuerwehr unterstützten bei der Organisation.
«Die Sicherheit der Reisenden hat bei einer Drohnensichtung oberste Priorität», teilte der Flughafen mit. Meldeketten zwischen Flugsicherung, Polizei und Flughafenbetreiber seien seit Jahren etabliert. Die Detektion und Abwehr von Drohnen liege in der Verantwortung von Bundes- und Landespolizei.
Grosseinsatz ohne Fund – Drohne bleibt verschwunden
Bereits gegen 21:30 Uhr hatten Zeugen im Umfeld des Flughafens erstmals eine Drohne am Himmel beobachtet. Trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmassnahmen – darunter auch eine Absuche aus der Luft mit Hubschraubern – konnte bislang kein Verursacher festgestellt werden. Unklar blieb zunächst, ob es sich um eine oder mehrere Drohnen handelte und welcher Typ oder Zweck hinter den Fluggeräten steckte.
«Das Gelände wurde umfassend abgesucht, bislang ohne Ergebnis», bestätigte ein Sprecher der Bundespolizei in der Nacht. Eine Gefahr für Passagiere oder Maschinen habe jedoch nicht unmittelbar bestanden, betonte er. Dennoch müsse der Flugbetrieb bei jeder bestätigten Sichtung aus Sicherheitsgründen sofort gestoppt werden. Ein Passagier berichtete der Deutschen Presse-Agentur (dpa), sein Flugzeug sei bereits auf die Startbahn gerollt, habe dann jedoch umkehren und zurück ans Gate müssen.
Am Freitagmorgen lief der Flugbetrieb wieder an, vereinzelte Verspätungen und Ausfälle waren laut Flugplan jedoch noch zu verzeichnen.