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Welche Auswirkungen hat der US-Shutdown?
Heute Morgen um 6 Uhr Schweizer Zeit ging einem Teil der riesigen US-Bundesverwaltung das Geld aus. Essenzielles wie die Flugisicherung oder die Auszahlung der Renten funktioniert zwar weiter. Aber Hunderttausende Bundesangestellte werden nach Hause geschickt, vorerst ohne Lohn.
In der US-Reise- und Tourismusindustrie kommt ein Déjà-vu auf. Schon anfangs 2019 litten zahlreiche Berufsgruppen unter dem damaligen Shutdown. Das Sicherheitspersonal an US-Flughäfen musste trotz Lohnausfall wegen des Shutdowns arbeiten. Doch immer mehr Mitarbeiter der Sicherheitsbehörde blieben der Arbeit fern.
Auch die Nationalparks erlitten einen erheblichen Schaden. Das Landschaftsbild war geprägt von Müllbergen, von Feuerstellen an unerlaubten Stellen und Zerstörung durch respektlose «Offroad-Touren».
Es drohen Wartezeiten und Flugverspätungen
Wie «CBS News» heute berichtet, warnen Branchenexperten und Reiseverbände vor zunehmenden Personalengpässen, Verzögerungen und wirtschaftlichen Schäden, falls sich der Stillstand über Wochen hinzieht.
Die Transportation Security Administration (TSA) und die Federal Aviation Administration (FAA) gelten als systemrelevant. Daher müssen ihre Beschäftigten – darunter Sicherheitskräfte, Fluglotsen, Luftsicherheitsinspektoren und Bundesluftmarschälle – auch während einer Haushaltssperre zur Arbeit erscheinen. Allerdings ohne Gehalt, solange der Kongress keine Einigung über die Bundesfinanzierung erzielt.
Das birgt soziale Sprengkraft. «Von TSA-Beamten wird erwartet, dass sie weiterhin zur Arbeit erscheinen. Aber wenn eine Schliessung länger als zwei Wochen dauert, geraten viele unter finanziellen Druck», sagte der ehemalige TSA-Mitarbeiter Caleb Harmon-Marshall gegenüber «CBS News». In früheren Shutdowns hätten sich Beschäftigte vermehrt krankgemeldet oder nach anderen Jobs umgesehen. Schon geringe Ausfälle könnten sich an grossen Flughäfen rasch in langen Warteschlangen niederschlagen.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie schnell die Lage kippen kann: Während der 34-tägigen Haushaltssperre 2018/2019, der längsten in der US-Geschichte, meldeten sich rund 10 % der TSA-Mitarbeiter krank. In der Folge kam es an zahlreichen Flughäfen zu mehrstündigen Wartezeiten und Flugverspätungen.