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Flammenhölle in Spanien: So präsentiert sich die Situation
Wegen der schweren Wald- und Vegetationsbrände im Nordwesten Spaniens hat Ministerpräsident Pedro Sánchez seine Sommerferien unterbrochen und die besonders betroffenen Provinzen Ourense und León besucht, wie die Regierung mitteilte.
In den vergangenen knapp zwei Wochen zerstörten die Flammen nach offiziellen Angaben bereits rund 1150 Quadratkilometer – eine Fläche mehr als doppelt so gross wie der Bodensee. Tausende Menschen mussten aus ihren Häusern geholt werden. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben.
Am Sonntag registrierte Spanien insgesamt 20 Brände der höchsten Gefahrenstufe zwei, wie die Generaldirektorin des Zivilschutzes, Virginia Barcones, im Interview des staatlichen TV-Senders RTVE sagte.
Die Lage sei besorgniserregend und werde durch die andauernde Trockenheit und Hitzewelle mit Temperaturen von über 40 Grad verschärft. Der Wetterdienst Aemet warnt vor erhöhtem Brandrisiko in mehreren Regionen des Landes bis Montag. Im Rahmen des Katastrophenschutzmechanismus hatte Spanien bei den EU-Partnern Unterstützung erbeten.
Mehrere Festnahmen wegen Brandstiftung
Zuletzt waren in den sogenannten Autonomen Gemeinschaften Galicien, Kastilien und León sowie auch in Extremadura und Asturien insgesamt 13 Landstrassen gesperrt. In Galicien war auch eine Bahnverbindung unterbrochen. In einigen Dörfern und kleineren Gemeinden galt eine Ausgangssperre
Bisher wurden vor allem dünn besiedelte Gebiete in Mitleidenschaft gezogen. Dabei wurden auch grosse Teile von Naturschutzgebieten zerstört. Mehrere Menschen wurden unter dem Vorwurf der Brandstiftung festgenommen.
Tausende Angehörige der Feuerwehr, der militärischen Nothilfeeinheit UME, des Zivilschutzes und der Polizei bekämpfen seit Tagen die Flammen. Sie werden von Dutzenden Helikoptern und Löschflugzeugen unterstützt.
Feuerwehrleute berichten von extremer Hitze, Rauch und schwer zugänglichen Einsatzgebieten. «Es ist, als wollte man einen Tsunami stoppen», zitierte die Zeitung «El País» einen Einsatzleiter in Ourense.
2025 eines der schlimmsten Brandjahre
Laut aktuellen Daten des Europäischen Waldbrandinformationssystems (EFFIS) wurden in Spanien seit Jahresbeginn (bis 16. August) mehr als 1570 Quadratkilometer Wald und Vegetation durch Brände zerstört – das entspricht fast der Fläche des Kantons Zürich.
Damit ist 2025 nach nur acht Monaten schon das drittschlimmste Brandjahr der vergangenen zwei Jahrzehnte, übertroffen nur von 2022 (rund 3060 Quadratkilometer) und 2012 (knapp 1900 Quadratkilometer).
Auch im Nachbarland Portugal brennt es derzeit so heftig wie seit Jahren nicht mehr. Mehr als 3200 Einsatzkräfte bekämpften am Sonntag neun grössere Brände. Kritisch war die Lage laut Zivilschutz vor allem in Arganil im Bezirk Coimbra sowie in Sátão im Bezirk Viseu im Zentrum des Landes. Auch Lissabon bat um EU-Hilfe und erwartet zwei Löschflugzeuge aus Schweden. In Portugal starben durch die Brände zwei Menschen.