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Touristen-Hotspots am Gardasee sagen dem Massentourismus den Kampf an
In Limone darf seit dem 19. April kein Alkohol mehr in der Öffentlichkeit konsumiert werden – weder am Strand, noch im Park oder beim Spaziergang durch die Altstadt. Wer es dennoch tut, riskiert saftige Bussen von bis zu 500 Euro (umgerechnet rund 470 Franken). Der Besitz offener Alkoholbehälter ist ebenso tabu wie der Kauf von Mitnahmegetränken.
Nur bei offiziellen Veranstaltungen wird laut dem dem Branchenportal «FVW» (Abo) eine Ausnahme gemacht. Das Alkoholverbot, das am 19. April 2025 in Kraft trat, gilt bis einschliesslich 1. November eines jeden Jahres.
Hintergrund sind laut Bürgermeister Franceschino Risatti die wachsenden Beschwerden über Lärm, Müll und Vandalismus. Die Massnahme soll das Stadtbild schützen – und für ein «sauberes, sicheres und respektvolles Miteinander» zwischen Gästen und Einheimischen sorgen.
Noch weiter gehen könnte bald die Gemeinde Sirmione: Dort wurde am Wochenende des 1. Mai ein regelrechter Touristenansturm verzeichnet. Bilder von überfüllten Gassen und blockierten Zufahrten gingen in Italien viral. Rettungswagen kamen nicht mehr durch, die Altstadt war zeitweise nicht mehr zugänglich.
Jetzt schlagen Hoteliers Alarm, fordern eine Obergrenze für Tagesgäste und plädieren für obligatorische Reservierungen oder gar Eintrittstickets für die Altstadt. «Sirmione darf unter dem Massentourismus nicht ersticken», so der Sicherheitsbeauftragte Massimo Padovan. Die Zahlen sprechen laut dem «Standard» Bände: Auf 8000 Einwohnerinnen und Einwohner kommen 1,36 Millionen Übernachtungen pro Jahr – und ungezählte Tagestouristen. Der Ort ist längst Opfer seines eigenen Erfolgs geworden.