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Langsame Normalisierung in Spanien und Portugal
Am Montag um 12.30 Uhr ging in den beliebten Reiseländern Spanien und Portugal der Strom aus – nichts ging mehr. Grossteile des Festlandes waren vom Ausfall betroffen, die Balearen, Kanaren, Madeira und Azoren blieben verschont.
Die Auswirkungen waren immens. Der Ausfall von Ampeln führte in den Grossstädten zu einem Verkehrschaos. Geldautomaten funktionierten nicht. Auch die Kassensysteme von Supermärkten fielen aus. Menschen blieben in Zügen und Aufzügen stecken. Auch die Flughäfen waren von mehrstündigen Verspätungen betroffen. Bilder von gestrandeten Passagieren prägten die Fernsehbilder des spanischen Senders RTVE. Gleichzeitig stockte auch das Handynetz.
Dank des Einsatzes von Generatoren und Notstromagregaten konnten etwa Spitäler den Betrieb aufrechterhalten. Die Ursache für den grossflächigen Ausfall ist noch unklar. Ab 21 Uhr kam der Strom vielerorts schrittweise zurück.
In einer «BBC»-Reportage kommt ein Boutiquehotel-Betreiber aus dem spanischen Alentejo zu Wort und sagt, dass er den Küchenbetrieb dank Solarpanels aufrechterhalten konnte. Andere Hotels und Restaurants mussten improvisieren und Salate und Sandwiches anstelle der üblichen Menükarte anbieten. Ein Eisverkäufer beklagte die vollständige Verflüssigung seines Angebots.
So erlebt Reto Suter das Strom-Drama in Andalusien
In diesen Tagen weilt Travelnews-Chefredaktor Reto Suter mit seiner Familie in Andalusien. Die Travelnews-Redaktion konnte ihn am Dienstagmorgen erreichen, nachdem das Handynetz nun seit diesem Morgen in ganz Spanien wieder zu funktionieren scheint.
So hat Reto Suter den Montag im Aldiana Club Andalusien erlebt:
«Seit Samstag sind wir in Spanien. Am Montagmorgen unternahmen wir einen zweistündigen Ausflug nach Chiclana de la Frontera. Am Mittag zurück im Hotel hatten wir keinen Strom im Zimmer und bald gemerkt, dass nicht nur unser Zimmer und Hotel betroffen ist. Beim Mittagessen merkte man noch nicht viel, am Nachmittag dann schon. Bei meiner Frage nach einem Bier, wurde mir mitgeteilt, dass leider nur noch warmes Bier im Angebot sei. Der Strom auf den Handies ging dann auch langsam aus. Zwischenzeitlich hatten wir kein Wasser mehr im Zimmer.»
Überrascht war Reto Suter dann beim Nachtessen: «Das hat sehr gut funktioniert, man merkte kaum etwas von der Situation. Ich habe kurz mit dem Hoteldirektor gesprochen. Das Hotel konnte von einer Baustelle in der Nachbarschaft Diesel organisieren für die Generatoren und so einen Teil des Strombedarfs im Haupthaus und in der Küche überbrücken. Ab 21 Uhr kam dann der Strom auch in den Zimmern zurück, der Ausfall des Handynetzes dauerte noch länger.» Heute morgen habe er das Gefühl, dass alles wieder funktioniere.
Der Touristenalltag sei am Montagnachmittag aber kaum betroffen gewesen, ob beim Spaziergang am Meer oder beim Sprung in den Pool. Auch ein Teil des Fitnessraumes, ausgenommen die Laufbänder, sei zur Verfügung gestanden. «Hier bei uns hat das Hotel die Situation so gut wie irgendwie möglich gelöst, wir haben gar nicht so viel mitgekriegt und jetzt scheint alles wieder in Ordnung zu sein.»