Here & There

Auf mehreren Kanaren-Inseln drohen über Ostern massive Einschränkungen. Der angekündigte Streik im Hotel- und Gastgewerbe konnte bisher nur teilweise abgewendet werden. Bild: Adobe Stock

Streikgefahr auf den Kanaren nicht komplett gebannt

Während sich auf einigen Kanarischen Inseln ein Arbeitskampf im Tourismus noch abwenden liess, droht er auf anderen mit voller Wucht: Auf Teneriffa und drei weiteren Inseln hat sich die Lage vor den Osterfeiertagen zugespitzt.

Bis vor Kurzem sah es ganz danach aus, als würde über Ostern auf sämtlichen Kanarischen Inseln ein folgenschwerer Streik das Hotel- und Gastgewerbe lahmlegen (Travelnews berichtete).

Doch während in der Provinz Las Palmas mit Inseln wie Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura in letzter Minute eine Einigung erzielt wurde, steht der Arbeitskampf in der Provinz Santa Cruz de Tenerife mit Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro weiter kurz vor der Eskalation, wie lokale Medien berichten.

Sollte der Streik wie angekündigt am Gründonnerstag (17. April) und Karfreitag (18. April) stattfinden, könnte das für Reisende empfindliche Einschränkungen bedeuten: Von geschlossenen Restaurants und ausfallendem Zimmerservice bis hin zu gestrichenen Ausflügen oder eingeschränkten Transfers zwischen Hotel und Flughafen ist Vieles denkbar.

Da Hoteldienstleistungen auf den Kanaren nicht zu den gesetzlich gesicherten «essentiellen Diensten» zählen, gibt es im Streikfall keine Garantie auf einen Mindestbetrieb – auch nicht bei Reinigung oder Verpflegung.

Wer eine Pauschalreise gebucht hat, ist rechtlich abgesichert. Reiseveranstalter sind verpflichtet, bei Einschränkungen Ersatzleistungen zu erbringen oder nicht erbrachte Leistungen zu erstatten. Wird ein Hotel ganz geschlossen oder kann der gebuchte Service nicht erbracht werden, muss der Veranstalter eine gleichwertige Alternative bieten.

Einigung in letzter Minute für Las Palmas

In der Nachbarprovinz Las Palmas mit den beliebten Inseln Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura wurde ein geplanter Generalstreik dank einer Einigung zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern abgewendet. Die dort ausgehandelte Lösung umfasst eine Lohnerhöhung von neun Prozent über ein Jahr sowie eine Einmalzahlung von 650 Euro (umgerechnet rund 600 Franken).

Auf Teneriffa hingegen blieb das letzte Treffen zwischen Gewerkschaften und dem Hotelverband Ashotel erfolglos. Ein Angebot der Arbeitgeberseite, die Löhne um vier Prozent anzuheben – davon 2,25 Prozent rückwirkend –, wurde von der Delegiertenversammlung als unzureichend abgelehnt. Die Arbeitnehmer fordern weiterhin mindestens 6,25 Prozent und werfen den Hoteliers vor, ihre Gewinne nicht fair zu verteilen.

Seit Jahren stagnieren laut Gewerkschaftsangaben die Reallöhne im Tourismussektor, obwohl die Branche Rekordumsätze verzeichnet. Der daraus resultierende Kaufkraftverlust, so der Tenor, sei für viele Beschäftigte auf den Inseln nicht mehr tragbar.

(TN)