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Das Kolosseum zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Italiens – und war über Jahre ein lukratives Geschäft für findige Ticketanbieter. Bild: Adobe Stock

Hohe Strafen für Reiseveranstalter wegen Ticket-Abzocke

Für das Kolosseum in Rom wurden systematisch Eintrittstickets gehamstert und teuer weiterverkauft – zum Ärger tausender Besucherinnen und Besucher. Jetzt hat die italienische Aufsichtsbehörde die Reissleine gezogen und Millionenstrafen verhängt.

Die italienische Wettbewerbsbehörde hat gegen eine Ticketagentur für das Kolosseum in Rom sowie mehrere internationale Reiseveranstalter Geldstrafen in Höhe von insgesamt rund 20 Millionen Euro (rund 18,7 Millionen Franken) verhängt. Sie sollen Eintrittstickets für das Amphitheater und den archäologischen Park gehortet und zu deutlich höheren Preisen auf anderen Plattformen angeboten haben.

Durch sogenannte Bots sowie andere automatisierte Systeme seien Tickets für das Kolosseum von Reiseveranstaltern aufgekauft worden, teilte die Behörde mit. Besucherinnen und Besucher waren dadurch dazu gezwungen, bei anderen Anbietern Tickets mit Zusatzleistungen wie etwa dem Überspringen von Warteschlangen vor der antiken Arena oder der Betreuung durch Fremdenführer zu erwerben.

Die Ticketagentur Coop Culture verwaltete von 1997 bis 2024 den offiziellen Ticketverkauf für das Kolosseum. Die Wettbewerbsbehörde wirft ihr nun vor, keine Initiativen ergriffen zu haben, um dieser Praxis entgegenzuwirken.

Sechs Reiseveranstalter mit Sitz in Italien, Deutschland, den Niederlanden und Irland wurden von der Behörde ebenfalls mit Geldstrafen belegt. Sie sollen ebenjene Bots und automatisierte Systeme eingesetzt haben, um grosse Mengen an Tickets zu horten und danach auf ihren Plattformen anzubieten.

Das rund 2000 Jahre alte römische Wahrzeichen gehört zu den beliebtesten Touristenattraktionen in Italien und gilt als das Symbol der Ewigen Stadt. Es wurde im 1. Jahrhundert nach Christus erbaut und gilt als das grösste Amphitheater der Welt.

(TN)