Here & There

Kuba: mit Sonne gegen den Stromkollaps
Vier landesweite Blackouts in fünf Monaten – auf Kuba gingen zuletzt immer wieder die Lichter aus. Für viele Reisende, die sich nach karibischem Flair, Oldtimern und Mojitos sehnen, ist das eine ernüchternde Nachricht.
Die Ursache für die wiederholten Stromausfälle ist ein marodes Stromnetz, das dringend überholt werden muss. Alte Kraftwerke, fehlende Ersatzteile und knappe Ölreserven setzen Kuba zu. Hinzu kommt das seit über 60 Jahren andauernde US-Handelsembargo, das auch den Import von Brennstoffen erschwert. Nun will der Karibikstaat raus aus der Dauerkrise – und setzt dafür auf grüne Energie.
Bis 2028 plant die Regierung die Installation von 92 Solarparks, bereits im ersten Halbjahr 2025 sollen zwei davon ans Netz gehen. Rund 30'000 Photovoltaik-Anlagen sollen zusätzlich auf Dächern im ganzen Land installiert werden.
Ziel ist es, die tägliche Stromversorgung bald vollständig durch Sonnenkraft zu decken. Auch bestehende Kraftwerke werden saniert, und in der Hafenstadt Matanzas wird die Supertanker-Basis modernisiert, um künftig wieder verlässlich Öl importieren zu können.
«Die Diversifizierung der Energiequellen liegt im Interesse einer umweltfreundlicheren und unabhängigen Energiezukunft», sagte Orlando Ramos Blanco, Botschaftsrat, dem Branchenportal «FVW» (Abo). Der Plan sei ambitioniert: 2000 Megawatt zusätzlich sollen erzeugt werden, um die wachsende Nachfrage – zuletzt bei 3000 Megawatt – zu decken.