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Sylt verliert durch Sturmfluten jedes Jahr Sand – regelmässige Aufspülungen sollen die Strände erhalten. Bild: Adobe Stock

Trendziel Sylt bekommt neuen Sand

Sylt kämpft weiter gegen den stetigen Landverlust durch Wind und Wellen. Auch in diesem Jahr werden Millionen Kubikmeter Sand an die Strände gespült, um die Nordseeinsel vor dem Verschwinden zu bewahren.

Während die Mittelmeerstrände in den Sommermonaten immer voller werden, zieht es viele Schweizerinnen und Schweizer zunehmend in den Norden. Besonders Sylt profitiert von diesem Trend: Die deutsche Nordseeinsel verzeichnet seit Jahren steigende Gästezahlen aus der Schweiz (Travelnews berichtete).

Doch der beliebte Ferienort kämpft gegen den natürlichen Landverlust. Um die Küste zu sichern, werden in diesem Jahr rund zwei Millionen Kubikmeter Sand an den Stränden aufgeschüttet. Die Arbeiten sollen am 15. April beginnen und kosten etwa 12,5 Millionen Euro (knapp zwölf Millionen Franken), wie der Landesbetrieb für Küstenschutz Schleswig-Holstein (LKN) mitteilt.

Besonders betroffen sind die Strände südlich von Rantum, in Westerland sowie zwischen Wenningstedt und Kampen. Auch an der Hörnumer Odde kam es zu massiven Dünenabbrüchen. Die Sturmflutsaison 2024/25 war ungewöhnlich heftig: Sturmtief Ursula sorgte im August 2024 für den höchsten Wasserstand eines Sommermonats seit 1923.

Der frische Sand wird laut dem «Spiegel» etwa acht Kilometer vor Westerland aus bis zu 30 Metern Tiefe von Spezialschiffen entnommen. Diese Saugbagger bringen das Sand-Wasser-Gemisch an die Küste, wo es über Rohrleitungen an den Strand gespült und mit Raupen verteilt wird.

Seit 1972 wurden mehr als 60 Millionen Kubikmeter Sand auf Sylt aufgespült. Jedes Jahr prüfen Küstenschützer im Frühling, wo erneut nachgebessert werden muss – denn Wind, Wellen und Strömungen tragen stetig Sand ab. Die Massnahmen sollen die Insel langfristig schützen, doch das Problem bleibt bestehen: Ohne regelmässige Sandaufspülungen könnte Sylt nach und nach im Meer verschwinden.

(TN)