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Polizisten überwachen einen überfluteten Fluss nach den schweren Regenfällen in Spanien. Bild: Screenshot RTVE Noticias

Südspanien kämpft gegen Wassermassen und Tornados

Der Süden Spaniens wird von heftigen Unwettern heimgesucht. Sturm Laurence bringt sintflutartige Regenfälle mit sich – mit dramatischen Auswirkungen auf die Bevölkerung, die Infrastruktur und die Landwirtschaft.

Während die Schweiz sonniges Frühlingswetter geniesst, erlebt Spanien eine der schwersten Unwetterlagen des Jahres. Sturm Laurence hat in mehreren Regionen massive Überschwemmungen, Verkehrschaos und Evakuierungen verursacht.

Besonders betroffen sind die andalusischen Provinzen Sevilla, Córdoba und Málaga, wo heftige Regenfälle Flüsse über die Ufer treten liessen und ganze Strassenzüge unter Wasser setzten. In Constantina wurde ein Ehepaar in seinem Auto von den Fluten eines Baches mitgerissen. Die Leiche der Frau wurde schnell gefunden, wenig später auch die eines Mannes – vermutlich ihres vermissten Partners.

In der Provinz Córdoba konnte ein Velofahrer ebenfalls nur noch tot geborgen werden. Eine weitere Person wird vermisst. Es handelt sich um einen Töfffahrer der bei Pujerra im Valle de Genal in der Serranía de Ronda (Málaga) offenbar von den Fluten des Río Genal mitgerissen wurde. Die Polizei ist mit einem Grossaufgebot und Helikoptern auf der Suche.

Hunderte Evakuierungen und gesperrte Verkehrswege

Die Lage bleibt angespannt: In Andalusien mussten rund 1400 Menschen ihre Häuser verlassen, zahlreiche Strassen sind unpassierbar. Auch der Bahnverkehr ist stark eingeschränkt, und viele Schulen blieben laut spanischen Medien geschlossen.

An der Costa de Granada richteten meterhohe Wellen schwere Schäden an Gebäuden an, während Strassen und Plätze mit Sand und Algen bedeckt wurden. Madrid meldet zudem den regenreichsten März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1893.

Neben den unmittelbaren Auswirkungen auf die Bevölkerung trifft das Unwetter auch die Landwirtschaft hart. Besonders in der Region Huelva ist die Erdbeerernte bedroht. Zwei Tornados haben dort am Dienstag rund 400 Hektar Anbauflächen verwüstet. Wegen der anhaltenden Regenfälle fällt die Ernte bereits jetzt um rund 20 Prozent geringer aus als im Vorjahr.

Mit Laurence wird Spanien bereits vom dritten schweren Sturmtief im März heimgesucht. Meteorologen warnen, dass sich bis Ende des Monats weitere Tiefdruckgebiete über der Iberischen Halbinsel entladen könnten. Die Behörden raten der Bevölkerung, Hochwassergebiete zu meiden und nicht notwendige Fahrten zu unterlassen.

(TN)